Man kann also auch im Wasser schwitzen. Diese Erkenntnis erlangt man schon nach wenigen Minuten Aquafitness. Zwar wird einem das Schwimmen abgenommen, da man dank eines Schwimmgürtels wie ein Korken im Wasser hängt – aber die Gliedmaßen bleiben dennoch nicht unbewegt.
Joggen heißt das Aufwärmprogramm, und das, ohne den Boden zu berühren. „Durch den Wasserwiderstand muss jede Übung mit mehr Kraft durchgeführt werden“, sagt Trainerin Barbara Lechner, die an Land vorzeigt, was im Wasser nachgemacht werden soll.
Aerobic unter Wasser
Das sind zunächst Bewegungen, die an Aerobic erinnern, im Wasser aber ungleich mehr Balance abverlangen. „Dadurch werden die kleinen Muskeln, die für Stabilität sorgen, gestärkt“, sagt Lechner. Der größte Pluspunkt aber ist der massive Gewichtsverlust: Unter Wasser wiegt man gerade noch ein Zehntel, die Gelenke werden stark entlastet. „Daher eignet sich Aquafitness besonders für Menschen mit Gelenksbeschwerden und Übergewicht“, sagt Lechner.
Im Gleichgewicht
Im Wasser geht der Kampf mit dem Gleichgewicht weiter – und das bunte Plastikwürstel, das offiziell Poolnudel heißt, macht es nicht gerade leichter. Zumindest dann nicht, wenn man mit beiden Füßen darauf balancieren und Kniebeugen vollführen soll. Anschließend gehen wir auf der Nudel in den Liegestütz – und siehe da: So viele Liegestütz wie unter Wasser hat man davor noch nie zusammengebracht. Und schon wechseln wir auf das nächste Gerät und „walken“ mit Trichtern an den Händen durchs Wasser.
„Ja, ich kenne diese Vorurteile“, sagt Lechner und lacht, wenn man sie darauf anspricht, dass Aquafitness oft mit Pool-Animation oder Seniorengymnastik gleichgesetzt wird. „Aber es kommen sogar Triathleten, die nach einer Verletzung im Wasser trainieren. Und viele Junge, weil es ihnen Spaß macht.“ Und Spaß, das macht es wirklich. Auch weil man danach ein bisschen planschen kann.