Emmanuel Lubezki ist der Meister der langen Kamerafahrten. Für seine monumentalen Bilder im Rache-Epos "The Revenant - Der Rückkehrer" ist der 51-jährige Mexikaner mit dem Oscar für die beste Kamera ausgezeichnet worden. Damit hat er drei Goldjungen in drei Jahren hintereinander gewonnen.

Nur mit natürlichem Licht hat "El Chivo" aus dunklen Wäldern, verschneiten Berghängen und reißenden Flüssen ein bildgewaltiges Panorama für den Überlebenskampf des Trappers Hugh Glass geschaffen. Die unbarmherzige Natur wird durch seine Linse zu einem weiteren Darsteller im Ensemble. "El Chivo ist ein Meister des Lichts, der große Kameramann unserer Generation", sagt Regisseur Alejandro G. Iñarritu über seine rechte Hand.

Die Weite des Raums hatte Lubezki schon in dem Weltraum-Drama "Gravity" von Regisseur Alfonso Cuarón zelebriert. Für den Film mit Sandra Bullock in der Hauptrolle erhielt er 2014 seinen ersten Oscar. Dass er auch ganz anders kann, zeigte er im Jahr darauf: Inarritus Kammerspiel "Birdman" spielt fast nur im Inneren eines New Yorker Theaters. Die Kamera heftet sich an die Fersen der Schauspieler auf ihrem Weg durch die Gänge, über die Bühne und in die Garderobe. Am Ende wirkt es so, als sei der ganze Film in einer einzigen Einstellung gedreht worden.

Lubezki studierte Geschichte und Film in Mexiko-Stadt. An der Universität lernte er auch Regisseur Cuarón kennen, mit dem er neben "Gravity" auch für "Große Erwartungen" und "Y tu mamá también" zusammenarbeitete. Er hat bisher über 30 Filme gedreht und zahlreiche Preise erhalten: Jetzt steht bei ihm der dritte Oscar im Regal.