Sie sieht die Aufgabe der Kulturvereinigung darin, die jungen, lokalen Talente - wie beispielsweise den Komponisten Jakob Gruchmann oder den Pianisten und Trompeter Lorenz Widauer - ebenso zu präsentieren wie international gefeierte Stars. Die neue Saison startet im Juni mit Konzerten des WDR Sinfonieorchesters Köln unter Jukka-Pekka Saraste. Unter anderem stehen dabei Werke von Beethoven und der "Feuervogel" von Strawinski auf dem Programm.

Im Herbst geht es mit zwei Konzerten des Mozarteumorchesters unter seinem ehemaligen Chefdirigenten Hans Graf weiter. Erstmals gastiert dabei der aus Salzburg stammende Klarinettist Matthias Schorn, der bei den Wiener Philharmonikern spielt, bei der Kulturvereinigung. "Wenn wir einen Salzburger haben, der in der ganzen Welt spielt und noch nie bei Kulturvereinigung war, ist das fast beschämend", sagte Fuchs.

Die Salzburger Kulturtage starten mit Carl Orffs "Carmina Burana", aufgeführt vom Salzburger Landesblasorchester und mehreren Chören. Musik und Texte, die im Dritten Reich verboten waren, werden von Cornelius Obonya und dem Salzburger Ballaststofforchester präsentiert. Unter dem Titel "Broadway meets Hip Hop" bringen die Kulturtage Musicalhits und Tanz auf der Bühne. Verstärkt junge Menschen als Publikum der Salzburger Kulturvereinigung anzusprechen, ist ein erklärtes Ziel von Fuchs.

Einen anspruchsvollen Abend verspricht die künstlerische Leiterin mit einer Lesung von Iris Berben. Die Schauspielerin wird Gedichte von Selma Meerbaum-Eisinger vortragen, die mit nur 18 Jahren 1942 in einem Arbeitslager gestorben ist. "Die Texte sind zum Weinen berührend", erklärte Fuchs, die dabei die Philharmonie Salzburg mit Werken von Brahms, Mahler oder Bela Kovacs dirigieren wird. Weitere Höhepunkte des Programms: Das David Orlowsky Trio spielt Klezmer und Weltmusik. Das Orquesta Sinfonica Nacional de Mexico gastiert mit dem Startrompeter Pacho Flores und der Pianistin Gabriela Montero.

Erstmals wird die Kulturvereinigung ein Silvesterkonzert in Zell am See organisieren. Bei den traditionell drei Neujahrskonzerten im Festspielhaus gibt es ein Programm mit Walzer und Polka und eines mit Dvoraks "Aus der neuen Welt" sowie kubanischen Rhythmen.

Frischen Wind verspricht das Salzburger Straßentheater, das seit heuer von Georg Clementi geleitet wird. Am 22. Juli hat "Bezahlt wird nicht" von Dario Fo Premiere. Geplant sind bis 15. August 40 Vorstellungen in Stadt und Land Salzburg.

Die Saison 2015 ist für die Kulturvereinigung sehr erfreulich verlaufen, berichtete die kaufmännische Leiterin, Josefa Hüttenbrenner. Bei 87 Veranstaltungen konnten rund 80.000 Besucher begrüßt werden, die Gesamtauslastung betrug 89 Prozent. Die Kulturvereinigung habe einen Eigenfinanzierungsgrad von 93 Prozent. Die öffentlichen Zuwendungen betrugen 2015 156.000 Euro, erklärte Hüttenbrenner. Neue Pläne hat die Kulturvereinigung für die Georg Trakl Forschungs- und Gedenkstätte. Im Sommer soll die in die Jahre gekommene Präsentation am Waagplatz umgebaut und modernisiert werden.