Diese Sendung ist eine ziemlich zweischneidige Form der Unterhaltung. In "Bist du deppert" zerpflückt eine Kabarettistenrunde belegte Fälle heimischer Steuerverschwendung. Beim Publikum kommt das Puls-4-Format ganz hervorragend an. Das aber bedeutet gleichzeitig, dass sich die Zuseher über die Verpulverung ihrer eigenen Abgaben köstlich amüsieren. "Humor ist, wenn man trotzdem lacht", sagte der Schriftsteller Otto Julius Bierbaum (1865–1910) und sein Befund scheint zeitlos.
Impfverbot für Schulärzte
In Staffel zwei geht es um rund 900 Millionen Euro an Steuerverschwendung. Heute Abend nehmen sich Gregor Seberg, Gery Seidl, die Gebrüder Moped und Reinhard Nowak etwa der kapitalen Fehlplanung einer Umfahrungsstraße in Gnas (Bezirk Südoststeiermark) sowie einer abenteuerlichen Radfahrgarage am Wiener Westbahnhof an. Impfverbot für Schularzt Als Gast begrüßt Moderator (und Kabarettist) Gerald Fleischhacker Michael Jungwirth, den Innenpolitikchef der Kleinen Zeitung. Er skizziert Absurditäten unseres Gesundheitswesens: So ist es einem Schularzt untersagt, Schüler zu impfen. Zuständig dafür ist nämlich das Gesundheitsministerium und nicht das Unterrichtsministerium. Folglich muss für Impfungen ein Amtsarzt an die Schulen entsendet werden und diese Doppelgleisigkeit ist teuer.
Puls 4 landete mit der hochpolitischen tragikomischen Sendung einen Publikums-Hit. Staffel eins erreichte im Vorjahr im Schnitt 138.000 Zuseher, den Auftakt der neuen Folgen verfolgten Anfang Februar durchschnittlich 210.000. "Der Erfolg der Sendung liegt unter anderem daran, dass sie eine Kombination aus Unterhaltung, Mut und hochgradiger Relevanz bietet, was beim Publikum sehr gut ankommt", freut sich Oliver Svec, Programmdirektor von Puls 4. Eine dritte Staffel von "Bist du deppert" wurde vom Privatsender bereits fixiert und wird demnächst gedreht. Das Angebot der Steuersünden ist leider (zu) reichlich.