Die Oper "MC Teague" wurde 1992 in Chicago uraufgeführt, damals unter der musikalischen Leitung des heutigen Linzer Opern- und Orchesterchefs Dennis Russell Davies, der auch die nunmehrige europäische Premiere musikalisch betreut. Die Anregung für die Linzer Inszenierung kam vom amerikanischen Tenor Stephen Gould. Der inzwischen weltweit gefragte Sänger hat in Linz seine europäische Karriere begonnen. Gould wollte auch in Linz die Titelpartie singen, musste jedoch aus familiären und gesundheitlichen Gründen kurzfristig absagen. Für ihn übernahm der ebenfalls amerikanische Heldentenor Corby Welch die anspruchsvolle Partie.

Kurpfuscher

Die auf einen Roman von Frank Norris zurückgehende Geschichte spielt in San Francisco, im Milieu der Zeit nach dem amerikanischen Goldrausch um 1900. McTeague, der Titelheld, ist ein grobschlächtiger, einfältiger Zahnarzt. Er hat sein Handwerk bei einem Kurpfuscher gelernt, besitzt aber keine qualifizierte Ausbildung. Das wird ihm ebenso zum Verhängnis wie seine Gier nach Gold. Die in den Zwanzigerjahren verfilmte Story wird auch auf der Linzer Bühne filmisch erzählt, mit schnellen Schauplatz-Wechseln und Rückblenden. Eine "unglaublich spannende Geschichte", so Regisseur Matthias Davids. Und Dirigent Dennis Russell Davies ist überzeugt, dass das Publikum die Musik genießen wird. Eine Musik, die die amerikanische musikalische "Sprache" verschiedener Richtungen zum Ausdruck bringt - "unterhaltsam, farbig, lustig", so der Dirigent. Davies erzählte auch von der Begeisterung aller Mitwirkenden für das Werk.