Wer sonst hätte den Tod im Eismeer im Tränendrücker "Titanic" und die Szene auf dem Schiffsbug davor künstlerisch in Hollywood erlebt? Eben. Wir finden: Es ist langsam an der Zeit, dass Leonardo DiCaprio seine Zeit als Posterboy für Mädchen nicht mehr länger büßen sollte. Fünf Gründe warum er sich nach fünf Oscar-Nominierungen in diesem Jahr das begehrte goldene Männchen verdient hätte - als Anstoß, obwohl die Nominierungen noch nicht offiziell sind. Ab 8. Jänner läuft der Film in den heimischen Kinos an.

1. Kein Schönwetter-Star

Für die Rolle des Abenteurers Hugh Glass in "The Revenant" musste sich einer der best bezahltesten Hollywood-Stars überwinden - in vielerlei Hinsicht: Auf Anweisung von Regisseur Alejandro González Iñárritu musste er in der Kälte frieren, neben stinkenden Tierkadavern schlafen und rohe Bison-Leber essen. Damit der Wettkampf Mensch gegen Natur, der auf einer wahren Biografie beruht, authentisch wirkt. Und dafür, muss man sich vorstellen, hat DiCaprio seine Auszeit aufgegeben.

2. Mut zur Hässlichkeit

Die Academy liebt das eigentlich: Wenn die Schönen und Reichen keine Angst vor der Hässlichkeit haben. Das trifft auch auf den 41-Jährigen zu - Stichwort: Zottelbart ohne Hipsterfaktor. Schon Stars wie Charlize Theron("Monster") oder Christian Bale ("The Fighter") punkteten mit aufgeschminkter Schiachheit - und durften als Preisträger nach Hause gehen.

3. Genug gebüßt

Er hätte es sich leicht machen können und wahrscheinlich ein Leben lang mit seinem Milchbubi-Gesicht in schmachtend opulenten Hollywoodfilmen unglaublich erfolgreich sein können. DiCaprio entschied sich dagegen und frönte in seinen Filmen lieber dem Wahnsinn: Er kokste sich als Wall-Street-Zocker um seinen Verstand, wurde als Polizist von Paranoia verfolgt oder spielte den Sadisten. Irgendwann, finden wir, muss damit auch mal Schluss sein.

4. Fantastische Kritiken

Auch wenn das Drehbuch im dieses Mal kaum Dialoge abverlangt - die Kritiker überschlagen sich vor Lob. Nick de Semlyen von Empire schärmt zum Beispiel: „DiCaprios rohe Leistung sorgt mit dafür, dass aus ‚The Revenant‘ mehr wird als nur ein weiteres ‚Mann vs. Natur‘-Abenteuer.“ Iñárritus Drama sei kraftvolle Ode an die Widerstandskraft.

5. Tarantino und Co. können nicht irren

Seit Jahren stellen sich die Superstar-Regisseure um den Superstar an. DiCacprio drehte immer wieder mit Martin Scorsese ("Gangs of New York", "Aviator", Departed", "Shutter Island", "The Wolf of Wall Street"), daneben mit Quentin Tarantino ("Django Unchained") oder aber Sam Mendes und Baz Luhmann. So viele fantastische Filmkünstler können doch nicht irren...