ARD-Unterhaltungskoordinator Thomas Schreiber erklärte den Rückzug mit der heftigen Kritik an Naidoo. "Es war klar, dass er polarisiert, aber die Wucht der Reaktionen hat uns überrascht. Wir haben das falsch eingeschätzt", erklärte Schreiber. Die laufenden Diskussionen könnten dem ESC ernsthaft schaden. "Aus diesem Grund wird Xavier Naidoo nicht für Deutschland starten."

Gegen die Grand-Prix-Teilnahme des umstrittenen Sängers hatte sich heftiger Widerstand geregt. Im Internet liefen mehrere Petitionen gegen die Pläne, ihn konkurrenzlos für den ESC antreten zu lassen. Mehrfach hat Naidoo Diskussionen ausgelöst - etwa, als er am Tag der Deutschen Einheit 2014 vor rechtspopulistischen Reichsbürgern sprach, die Deutschland nicht als souveränen Staat anerkennen.

Schreiber verteidigte den Sänger gegen den von Kritikern erhobenen Vorwurf, ein Rassist oder homophob zu sein. "So schnell wie möglich" solle nun entschieden werden, wie der deutsche Beitrag für den ESC in Stockholm gefunden wird.