Monique Schwitters Roman sei "die Liebesbiografie einer Frau, kräftig, humorvoll, nachdenklich", hieß es in der Jurybegründung. Trotz seiner strikten Struktur - die Erzählerin ordnet die verschiedenen Lieben ihres Lebens den zwölf Aposteln zu - wirke es nie künstlich erzwungen. Schwitter hatte keine Dankesrede vorbereitet. Für die Verleihung des Deutschen Buchpreis, für den sie ebenfalls nominiert war, habe sie eine gehabt, sagte sie am Sonntag in Basel. Aber da sie sie nicht halten konnte, habe sie beschlossen, künftig nur noch für sich und die Leser zu schreiben - "wie ich es immer tue".

Origineller Liebesroman

Die 1972 in Zürich geborene, einige Zeit in Graz spielende  und heute in Hamburg lebende Ex-Schauspielerin war mit einem Auszug aus ihrem originellen Liebesroman heuer beim Wettlesen um den Bachmann-Preis in Klagenfurt angetreten und hatte es beim Deutschen Buchpreis in die Endrunde der besten Sechs geschafft. Schwitter studierte Theaterregie und Schauspiel in Salzburg und war an den Schauspielhäusern von Zürich, Frankfurt, Graz und Hamburg engagiert. Während dieser Zeit glänzte Schwitter mit eigenen Inszenierungen und musikalischen Programmen. Darüber hinaus veranstaltete sie Soireen und literarische Salons.

"Knappes Rennen"

Für ihren Debütband "Wenn's schneit beim Krokodil" (2005) wurde Schwitter 2006 mit dem Robert-Walser-Preis und dem Förderpreis der Schweizer Schillerstiftung ausgezeichnet. Danach erschienen 2008 der Roman "Ohren haben keine Lider" und das Theaterstück "Himmels-W". Schwitter verabschiedete sich 2010 von der Bühne und lebt seitdem als freie Schriftstellerin in Hamburg. 2011 veröffentlichte sie den Erzählband "Goldfischgedächtnis".

Das Rennen sei knapp gewesen, sagte Jury-Präsidentin Corina Caduff vor der Öffnung des Preisträger-Couverts im Theater Basel. Die Diskussion habe dreieinhalb Stunden gedauert. Auf der Shortlist standen auch Martin R. Deans "Verbeugung vor Spiegeln", Dana Grigorceas "Das primäre Gefühl der Schuldlosigkeit", Meral Kureyshis "Elefanten im Garten", Ruth Schweikerts "Wie wir älter werden". Sie erhielten zweite Preise in Höhe von je 2.500 Franken.