Der 85-Jährige wurde für sein Radiostück "Hugo Wolf und drei Grazien, letzter Akt" gewürdigt. Es sei ihm eine "Musikalisierung der Sprache" gelungen, sagte eine Sprecherin der Jury zur Preisverleihung am Sonntag in Donaueschingen. Der Preis ist mit 12.500 Euro dotiert. Er wird jährlich vom Südwestrundfunk (SWR) vergeben und gilt als eine der wichtigsten Auszeichnungen für akustische Kunst. Rühm habe die letzte Lebensphase des Komponisten Hugo Wolf (1860-1903) in einem berührenden Hörbild nachgezeichnet, urteilte die Jury. Es gehe um Liebe und Tod, um Erinnern und Vergessen.

Rühm wurde bereits zum zweiten Mal mit dem Sczuka-Preis gewürdigt. Erstmals hatte er ihn 1977 erhalten. Der mit 5.000 Euro verbundene Förderpreis ging in diesem Jahr an Dagmara Kraus und Marc Matter für ihren lyrischen Geräuschtext "Entstehung dunkel". Der Karl-Sczuka-Preis wird seit 60 Jahren verliehen. In diesem Jahr waren nach Angaben des Senders insgesamt 71 Beiträge von Bewerbern aus 20 Ländern eingereicht worden.