Das Auftragswerk für den "steirischen herbst" wurde von Komponist Johannes Maria Staud und Autor Josef Winkler gemeinsam entwickelt. Der Text lässt einerseits Bilder aus einer katholisch geprägten Kindheit in Kärnten entstehen und skizziert andererseits die Zustände der Welt nicht nur sprachgewaltig, sondern erhebt auch Anklage.

Die Musik von Staud, umgesetzt vom Ensemble Modern unter Emilio Pomarico, setzt die emotionalen Botschaften um oder unterläuft sie auch, wenn zu grausigen Bildern ganz sanfte Töne erklingen. Ähnlich wie Musik wirkt der Text, wenn er von Johannes Silberscheider ganz differenziert dargeboten wird, mit ländlicher Schlichtheit erklingen die Erinnerungen an die Jugend, voller Schärfe die Kritik am Treiben der Gesellschaft, metallisch-unbeteiligt die litaneiartigen Anklagen. Regisseurin Sofia Simitzis fügte die einzelnen Elemente zu einem intensiven Ganzen zusammen.

Auf mehreren Leinwänden, die wie Scherben aussehen, werden Schwarz-weiß-Sequenzen gezeigt, die wiederum eine andere Botschaft vermitteln. Dabei wird auch Bezug auf den Titel des Werks "Specter of the Gardenia" genommen und die Entstehung der gleichnamigen Skulptur - ein schwarzer Kopf mit Reißverschlüssen statt Augen von Marcel Jean - gezeigt. Vieles bleibt undurchschaubar, scheint zufällig, und ergibt in sich dann doch wieder einen Sinn. So kehrt das Würfelmotiv immer wieder; Im Film, als Spielwürfel, und schließlich kommen sogar einige Musiker als Riesenwürfel verkleidet.

Die intensiven Bilder breiten sich immer mehr aus, eine Art Baldachin mit Seitenvorhängen wird ebenfalls benutzt wie auch eine weitere Leinwand an der rechten Seite der Halle, als würde sich das Werk unmerklich immer mehr ausbreiten. Am Ende der Anklage an die "Karwochen violetten Haubentaucher der Ölpfützen" steht die Drohung "Aber dann wird eines Tages - Und der Tag wird kommen! - That will be the day!, dann wird es eines Tages so heftig schneien, dass man die Bäcker und die Schornsteinfeger nicht mehr voneinander unterscheiden wird können."