Die zwei Akte der Oper wurden an vier verschiedenen Orten des Terminals, unter anderem im Check-In-Areal und in einem Restaurant vor Augen der teils überraschten und teils ahnungslosen Passagieren aufgeführt. "Viel Spaß unter den ausländischen Touristen, die eine letzte Erinnerung an Italien mit sich nehmen", kommentierte die Mailänder Tageszeitung "Il Giornale".

15 Kameras, zwei Satellitenstationen und Dutzende Kameraleuten waren im Einsatz, um die Oper zu übertragen. Organisiert wurde die Opernaufführung in Form eines Flashmobs vom deutsch-französischen Kultursender Arte, von der italienischen RAI und dem Schweizer Fernsehen SRG SSR. Arte-Moderatorin Annette Gerlach und der italienische Schauspieler und Moderator Neri Marcore führten durch den Abend und sprachen mit den Künstlern. Der Italiener Vittorio Grigolo übernahm die Rolle des Nemorino, Eleonora Buratto spielte Adina, während Michele Pertusi in die Rolle Dulcamaras schlüpfte. Für die Inszenierung zeichnete Grischa Asagaroff verantwortlich.

Fantasie

Für seine Initiative erntete Pereira viel Lob. "Pereiras Fantasie ist grenzenlos. Auch im Opernbereich muss man auf Innovation setzen", kommentierte der Präsident des italienischen Unternehmensverbands Giorgio Squinzi vor Beginn der Aufführung. Pereira erschien in einem Video am Rande der Aufführung als Flughafenbeamter.

Inspirieren ließ sich Pereira von einer Aufführung am Zürcher Hauptbahnhof, die er vor einigen Jahren organisiert hatte. Er hatte den Hauptbahnhof in eine Opernbühne verwandelt und "La Traviata" live aufgeführt. Die Aufführung am Mailänder Flughafen ist Teil des Scala-Programms für die bis Ende Oktober laufende Weltexpo.