Das Gebäude aus der Zeit des Königs Servio Tullio (578-539 v. Chr.) soll drei mal zehn Meter weit und drei Meter hoch gewesen sein. Darin soll eine hochrangige Familie gelebt habt. Es ist der bedeutendste archäologische Fund in Rom in den vergangenen Jahren.

Der Quirinal ist einer der sieben Hügel des klassischen Roms. Bisher waren die Forscher aber davon ausgegangen, dass es dort zu der Zeit nur einen Friedhof gab und sich die Besiedlung auf die Gegend des Forums am Kapitol-Hügel beschränkte. "Das bedeutet, dass Rom zu Beginn des sechsten Jahrhunderts deutlich größer war als wir bisher erwarteten", sagte die Ausgrabungsleiterin Mirella Serlorenzi.

Gefunden wurden die außerordentlich gut erhaltenen Fundamente im Inneren des im 19. Jahrhundert erbauten Palazzo Canevari, in dem sich früher ein Geologisches Institut befand. Der neue Eigentümer, eine Bank, will darin Büros einrichten. In der Nähe liegt der Amtssitz des italienischen Staatspräsidenten, der Palazzo Quirinale.

Die heutige italienische Hauptstadt wurde der Legende nach im Jahr 753 vor Christus von den Brüdern Romulus und Remus gegründet. Dieses Jahr war über Jahrhunderte Ausgangspunkt der römischen Zeitrechnung. Zur Großmacht im Mittelmeerraum wurde Rom erst nach den Siegen über Karthago im 3. Jahrhundert vor Christus. Die heute noch erhaltenen bedeutendsten antiken Bauwerke wie das Kolosseum oder das Pantheon stammen aus der Kaiserzeit im 1. und 2. Jahrhundert nach Christus.