Jetzt hat Hubert von Goisern ein weiteres Kapitel in seinem ohnehin nach allen Seiten sperrangelweit offenen Weltmusik-Spektrum aufgeschlagen. Denn diesmal war der oberösterreichische Weltenbummler auf musikalischer Spurensuche in den Südstaaten der USA. Dort ließ er sich für sein aktuelles Album „Federn“ inspirieren und hat im Reisegepäck viel Blues aber auch Country mitgebracht. Und vermischte dabei die Vielfarbigkeit und flirrende Energie von Louisiana und Tennesee mit alpenländischen Klängen, was wie immer den Reiz seiner Kompositionen ausmacht. Denn nur der Goiserer weiß, wie man sumpfigsten Blues in ein Alm-Panorama integriert.

So hörte man auf dem gut besuchten Freiluftgelände der Klagenfurter Messe mit „Snowdown“ einen aufrüttelnden Blues zu mehr Mut zur Wahrheit oder mit „Stoansteirisch“ einen schwungvollen Countrysong. Es machte ihm auch Spaß, Evergreens so richtig den Staubabzuklopfen. Ein Ohrwurm wie „Oh Susanna“ wird da zum fetzigen Protestsong.

Obwohl der 62-Jährige bereits mehr als 30 Jahre auf der Bühne steht, hat er nichts von seinem Elan, seinem Charisma und seiner Musikalität eingebüßt, Jodelkünste inklusive. Aber Hubert Achleitner aus Bad Goisern ist nachdenklicher geworden, viele ruhige Balladen bewirkten zwischendurch einen Stimmungsabfall und es dauerte bis der Funke wieder übersprang. Aber spätestens mit seinem Superhit „Brenna tuats“ entfachten er und seine druckvoll erdig und funkig aufspielende Band Begeisterung. Kein Instrument war vor dem Tausendsassa sicher: Ziehharmonikas, Gitarren, Mundharmonikas, E-Pianos und sogar ein Alphorn wurden bearbeitet.

Zum Schluss luden noch zwei alte Hits „Weit weit weg“ und das zarte „Heast as net“ das Publikum zum Mitsingen ein. Als Vorgruppe heitzten Tito & Tarantula ein, die als Vampire Hausband in dem Kultfilm „From Dusk to Dawn“ berühmt wurden.

HELMUT CHRISTIAN