"Da bleibt einem die Spucke weg", sagte Kultursenatorin Barbara Kisseler, am Freitag. Die Aussichtsplattform mit atemberaubenden Ausblick erstreckt sich auf dem Dach des alten Kaispeichers fast über die gesamte Grundfläche der Elbphilharmonie und ist damit beinahe so groß wie der Hamburger Rathausmarkt. Nicht nur Konzertbesucher und Hotelgäste haben hier ab Jänner 2017 Zutritt, sondern alle, die das spektakuläre Konzerthaus erkunden möchten. "Dieses Gebäude wird nicht nur ein herausragendes Konzerthaus, sondern auch einer der spektakulärsten öffentlichen Plätze Hamburgs", meinte Kisseler.

Ascan Mergenthaler, Projektleiter der Architekten Herzog & de Meuron, betonte den besonderen Standort an der Schnittstelle zwischen Stadt und Hafen. "Hamburg ist die Stadt am Hafen und dieses Besondere drückt dieses Gebäude aus: Wenn man den Kaispeicher sieht als Teil des Hafens und das Konzerthaus als Teil der Stadt, dann wachsen genau an diesem Punkt die beiden Welten zusammen."

Wie alles an der Elbphilharmonie sei auch die Plaza ein besonderer Ort mit besonderen baulichen Herausforderungen, sagte Stephan Deußer, Projektleiter Hochtief. Als Beispiel nannte er die geschwungene, weiße Decke mit einem schallabsorbierenden Deckensystem und die Bodenklinker, die eigens für die Plaza in einem Kohleofen gebrannt und in einem speziellen Muster verlegt wurden. Sie sollen an den alten Backsteinspeicher erinnern, auf dem das gläserne Konzerthaus errichtet wurde.

Seit dem Frühjahr 2013 gibt es fast nur noch positive Nachrichten von der umstrittenen Millionenbaustelle. Alle Bauabschnitte konnten seitdem eingehalten und fristgerecht an die Stadt übergeben werden. Ende April wurde die 8.000 Tonnen schwere Technikzentrale mit der gesamten Lüftungs- und Entrauchungstechnik für den Großen Saal fertig. Wegen der komplizierten Technik stand die Elbphilharmonie 2010 am Rande des Scheiterns. Der letzte Vertragstermin zur Fertigstellung der vom japanischen Akustiker Yasuhisa Toyota ersonnenen "Weißen Haut" für den Konzertsaal im Weinberg-Prinzip mit 2.150 Plätzen ist der 31. Jänner 2016.

So viel Harmonie war nicht immer: Bis zur Neuordnung, die den Dauerstreit zwischen der Stadt, Hochtief und den Architekten beendete, hatte auf der Baustelle mehr als eineinhalb Jahre Stillstand geherrscht - was die Kosten in schwindelerregende Höhen trieb. Sollte die Elbphilharmonie die Steuerzahler zunächst nur 77 Millionen Euro kosten, sind die Kosten mittlerweile um das Zehnfache auf 789 Millionen Euro gestiegen. Auch der Eröffnungstermin musste mehrmals verschoben werden. Jetzt ist sich Generalintendant Christoph Lieben-Seutter jedoch sicher, dass der geplante Eröffnungstermin 11. Jänner 2017 gehalten wird. "Wir sind mitten in den Planungen für die erste Konzertsaison", meinte er.

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