Das 1902 entstandene Gemälde aus dem Besitz der von Ursula Ucicky, der Witwe des umstrittenen Filmregisseurs und Kunstsammlers Gustav Ucicky (1899-1961), gegründeten Klimt-Foundation wurde nach einem 14-minütigen heftigen Bietergefecht weit über dem oberen Schätzpreis von 18 Mio. Pfund zugeschlagen. "Es ist ein tolles Ergebnis - für die Stiftung, für die Familie Felsövanyi, aber auch für Klimt", kommentierte Peter Weinhäupl, Vorsitzender der Klimt-Foundation, gegenüber der APA das Resultat.

Die Versteigerung ist Folge einer im September 2014 zustande gekommenen grundsätzlichen Einigung der Stiftung und der Erben nach der Vorbesitzerin Gertrud Felsövanyi. Ein Gutachten von gemeinsam eingesetzten Rechtsexperten war zur Ansicht gekommen, dass das Bild zu restituieren wäre, fände das Restitutionsgesetz des Bundes seine Anwendung. Der Versteigerungserlös soll im Verhältnis 50/50 aufgeteilt werden. Weinhäupl kann sich vorstellen, dass die Klimt-Foundation einen Teil des Erlöses wieder in Kunst investiert.

Das deutlich höher geschätzte Bild "Suprematismus - 18. Konstruktion" des russischen Künstlers Wladimir Malewitsch erzielte 21,4 Mio. Pfund, Edouard Manets "Le Bar aux Folies-Bergere" ging um 16,9 Mio. Pfund weg, Pablo Picassos "Deux Personnages" um 16,4 Mio. Pfund. Mit 15,8 Mio. Pfund erzielte eine "Kleine Tänzerin von 14 Jahren" einen neuen Rekord für eine Skulptur von Edgar Degas.

Für deutlich weniger, aber doch zum Mehrfachen des Schätzwertes, kam ein restituiertes Gemälde des Kunstfunds von Cornelius Gurlitt unter den Hammer: "Zwei Reiter am Strand nach links" von Max Liebermann wurde für 1,9 Mio. Pfund (2,7 Mio. Euro) verkauft.