Deutschlands beliebteste Krimireihe bekommt Zuwachs: Im neuen „Tatort“ aus Franken ermittelt künftig einmal im Jahr ein Team mit Sitz in Nürnberg, das in der ganzen Region auf Mörderjagd gehen wird. Wir sprachen mit Dagmar Manzel, die Kommissarin Paula Ringelhahn verkörpert.

Wie würden Sie Kommissarin Ringelhahn beschreiben?

DAGMAR MANZEL: Ich mag sie, sie ist sympathisch, sie ist geradeheraus, sehr ehrlich und uneitel. Sie trägt ihr Herz auf der Zunge und weiß, was sie will. Sie kann im Team arbeiten und sich einordnen, aber sie kämpft, wenn sie von einer Sache überzeugt ist. Ihre private Geschichte spielt keine Rolle – sie versucht, einen Fall zu lösen.

Anders als bei anderen Ermittlerteams vertragen sich Ringelhahn und ihr Kollege Voss auf Anhieb recht gut . . .

MANZEL: Und das mag ich. Es geht wirklich darum, einen Fall zu lösen und zu zeigen, wie sie ihren Berufsalltag ausüben. Ich habe zur Vorbereitung auch Dokumentationen gesehen – zum Beispiel über Spurensicherung. Es ist undenkbar, als Ermittler einen Alleingang zu machen und auf eigene Faust einen Fall zu lösen.

Haben Sie Respekt vor der großen Aufmerksamkeit, die Ihnen als „Tatort“-Kommissarin zuteilwerden wird?

MANZEL: Es ist schön zu wissen, dass man ein großes Publikum anspricht, wenn man so einen Film macht. Normalerweise sind die Filme, die ich drehe, ja mehr Arthaus-Produktionen, die spätabends um 23 Uhr gezeigt werden. Aber bei mir ist es ja so, dass jedes Projekt eine Herzenssache ist.

Wie kamen Sie zu dieser Aufgabe?

MANZEL: Ich habe mich nicht beworben. Ich hatte ein sehr interessantes Gespräch mit Stephanie Heckner, der Programmleiterin des Bayerischen Rundfunks. Sie hat mir das Projekt vorgeschlagen. Und es bleibt bei einem „Tatort“ pro Jahr, sodass noch genug Zeit für meine anderen Projekte bleibt. Mich reizt die Abwechslung, ich will mein Talent auf unterschiedliche Art ausleben.

Sprechen Sie in der Rolle als Franken-Kommissarin auch den dortigen Dialekt?

MANZEL: Um Himmels willen, nein! Ich höre ihn gerne, und vor allem das rollende R hat es mir besonders angetan. Aber ich werde den Teufel tun und versuchen, Fränkisch zu sprechen, das fände ich peinlich. Die Kommissarin ist ja auch eine Zugereiste, deshalb muss ich das sowieso nicht. Und wir haben im Ermittlerteam mehrere Schauspieler aus der Region, die den Dialekt hervorragend beherrschen.

INTERVIEW: CORNELIA WYSTRICHOWSKI