Während die Jakobspilger seit Jahrhunderten Santiago de Compostela als Ziel ihrer Reise aufsuchen, sind die "Resonet"-Musiker nun ihrerseits nach Krems gereist, wie Ensembleleiter Fernando Reyes launig erklärte, um Lieder aus ganz Europa zu präsentieren, die an den heiligen Ort getragen und dort gesammelt wurden, darunter das deutsche "Jakobslied" und das französische "Grande Chanson des Pelerins". Vokal zwei- und dreistimmig und mit instrumentaler Unterstützung von Flöten, Schalmei, Psalter, Dudelsack, Drehleier, Citola und Perkussion wurde das Klangbild der Entstehungszeit zum Leben erweckt.

"Heute ist der Jakobsweg durch ganz Europa zu einer Massenbewegung von 'spirituellen Joggern' geworden", meinte Festivalleiter Jo Aichinger. Die Musik aber, in und aus den verschiedensten Kulturkreisen und religiösen Traditionen, begleite die Pilger auf ihrem Weg zu den ursprünglichen Wahrheiten der Propheten und unterstütze den Weg der Menschen in ihr Inneres. Das Publikum goutierte diesen geistlich-spirituellen Abschlussabend jedenfalls sichtlich, und Aichinger zeigte sich erfreut über die sich insgesamt abzeichnende gute Auslastung bei den vergangenen zehn Veranstaltungen.