Die Rockformation war nach dem Votum einer internationalen Jury und dem Publikum gemeinsam mit der Indiegruppe Dawa in die Stichwahl gekommen. Hier setzten sich The Makemakes nach dem Televoting jedoch durch. Nun lautet die Mission Titelverteidigung, nachdem Conchita Wurst im Vorjahr den ESC-Titel nach Österreich geholt hatte. Als Gastgeberland ist Österreich diesesmal fix im Finale vertreten und muss nicht durch das Auswahlprozedere.

Die Showdramaturgie hatte sich dabei viel Zeit für die einzelnen Kandidaten genommen, stand in den zwei Stunden bis zum Ende der ersten Abstimmung musikalisch doch primär der jeweilige Song der sechs Aspiranten am Tapet. So blieb entsprechend viel Raum für Rückblicke auf die vergangenen drei Shows samt Interviews mit Moderatorin Mirjam Weichselbraun am mit Knabbereien gedeckten Couchtisch.

Zugleich wollte man auf den feierlichen Rahmen nicht verzichten, und so hatten sich die vier Coaches BossHoss, Anna F und Nazar zum Finale in feinen Zwirn geworfen. Auf der Bühne bestritt indes die Folkshilfe mit ihrem Austroreggaesong "Who you are" im legeren Outfit samt Feuershow den Auftakt des Abends, bevor Zoe mit ihrem ins Englische übersetzten "Quel Filou" im Glitter-Goldoutfit nachzog - unterstützt nicht nur vom konsequent als "Papi" titulierten Vater Christof Straub (Papermoon), sondern auch durch den Großpapi aus Paris.

Die Startnummer 3 gehörte dann der Indieformation Dawa, die ihr optimistisch-fröhliches "Feel Alive" ins Rennen schickte, bevor Celina Ann mit "Utopia" schleierumweht gegen die Windmaschine ansingen musst. Die Barockretro-Elektriker Johann Sebastian Bass, die sich für "Absolutio" vokale Unterstützung dreier Sängerinnen gehört hatten, konnten sich bei ihrem Auftritt einer Fangruppe mit passenden Perücken erfreuen. Den in vieler Hinsicht heißesten Auftritt legten aber The Makemakes hin, die am Ende ihres "I Am Yours" das Klavier in Brand setzten.

Dass es aber nicht nur gegen-, sondern auch miteinander geht, bewiesen die sechs Anwärter zum Beginn und zum Abschluss der Show: Am Anfang stand eine gemeinsame Interpretation von Conchita Wursts Siegersong "Rise like a Phoenix", am Ende die gemeinsam mit einem Zuspieler des jüngst verstorbenen Stars gestaltete Variation von Udo Jürgens' einstigem Gewinnerlied "Merci Cherie".

Beim Voting war dann allerdings Schluss mit Harmonie. Bei der Abstimmung der Jurys aus zehn Ländern setzten sich die Makemakes knapp mit 107 Punkten vor Zoe mit 103 Punkten durch. Das österreichische Publikumsvoting brachte zwar ebenfalls den Sieg der Makemakes, aber Dawa vor Zoe. Dank Punktegleichstand mit Zoe setzte sich die Wiener Indieband wegen der höhergewichteten heimischen Stimmen für die Stichwahl durch. Nach dem Pausenfüller Conchita Wurst mit ihrem neuen Song "You are unstoppable" war das Ergebnis schließlich klar: The Makemakes werden am 23. Mai in der Wiener Stadthalle für Österreich um den Sieg kämpfen.