Die Tat soll im Zuge eines Streits in einem Abbruchhaus ohne Energiequelle in Himberg, Bezirk Wien-Umgebung, passiert sein. Der unterstandslose Ungar soll dort seine 45-jährige Lebensgefährtin mit einem Küchenmesser erstochen haben. Er bekannte sich - via Dolmetscherin - für schuldig.

Bereits wegen Mordes verurteilt

Nach den Ausführungen von Staatsanwältin Gudrun Bischof war der Angeklagte bereits in seiner Heimat wegen Mordes zu zehn Jahren Freiheitsstrafe verurteilt worden, weil er seine damalige Lebensgefährtin erstochen hatte. 2007 wurde er entlassen und lernte das spätere zweite Opfer kennen.

Ab 2009 hatte das Paar, das kräftig dem Alkohol zusprach, obdachlos in Österreich gelebt - zunächst in verschiedenen Unterkünften, dann ab 2013 in Himberg. An jenem Tag im Oktober des Vorjahres begann das Paar nach erneutem Alkoholkonsum zu streiten. Laut Anklage schlug der Angeklagte der Frau heftig ins Gesicht und stach ihr anschließend, als die 45-jährige bereits im Bett lag, eine 20 Zentimeter langee Klinge in die Brust.

Die Frau verblutete, wäre aber laut dem Gutachten eines Sachverständigen mit hoher Wahrscheinlichkeit zu retten gewesen, wenn der Mann die Rettung gerufen hätte, betonte die Anklägerin. Stattdessen schleifte der Mann den reglosen Körper durch den Gang und versteckte ihn im Vorraum zur Toilette. 

Angeklagter war zurechnungsfähig

Anfang November zeigte der Mann der Polizei an, seine Lebensgefährtin tot aufgefunden zu haben. Er gab weiters einen festgestellten Gelddiebstahl vor, verstrickte sich aber bei seiner Einvernahme in Widersprüche und wurde als Tatverdächtiger festgenommen.

Laut Bischof war der Mann zurechnungsfähig. Er habe die Tat bisher abgeschwächt, indem er aussagte, er habe sie nur verletzen wollen aus Zorn, weil sie mit einem Landsmann, der ab und zu bei den beiden wohnte, Geschlechtsverkehr gehabt hatte. Nach den Worten seines Verteidigers war sein Mandant über die Untreue seiner Lebensgefährtin wütend und hatte keine Kontrolle mehr über sich. Ein Urteil wird für heute erwartet.