Ein Hausbesitzer (37) hat am Freitag gegen 3.30 Uhr in einer Ortschaft bei Zwentendorf a.d. Donau (Bezirk Tulln) einen mutmaßlichen Einbrecher überrascht und in den Kopf geschossen. Nach Angaben der Landespolizeidirektion NÖ war der 27-Jährige mit einem gestohlenen Schlüssel in das Haus gelangt. Der Verdächtige wurde schwer verletzt und schwebt in Lebensgefahr. Der 27-Jährige musste notoperiert werden. Es gehe ihm sehr schlecht, sagte Polizeisprecher Johann Baumschlager. 

Ungezielter Schuss auf Einbrecher

Der Polizei zufolge hatte der Mann aus dem Bezirk Tulln den Schlüssel zuvor aus der Firma des Hausbesitzers gestohlen. Er soll dort im Jahr 2014 kurzfristig beschäftigt gewesen sein. Beim Eindringen in das Haus sei der Besitzer durch Geräusche des 27-Jährigen geweckt worden und habe dann im unbeleuchteten Stiegenbereich mit einer Faustfeuerwaffe einen ungezielten Schuss auf ihn abgegeben. Der 37-Jährige ist im Besitz eines waffenrechtlichen Dokuments.

"Er hat das Licht nicht aufgedreht und eine schwarze Silhouette auf sich zukommen gesehen", schilderte Baumschlager der APA. Der Hausbesitzer gab gegenüber der Polizei an, dass er die Person zunächst aufgefordert hätte, stehen zu bleiben.

Das Landeskriminalamt Niederösterreich übernahm die Amtshandlung. Die Ermittlungen dauerten am Freitagnachmittag noch an. Die Spuren am Tatort seien bereits gesichert worden, teilte Baumschlager mit. Der 37-Jährige ist im Besitz eines waffenrechtlichen Dokuments. Er wurde der Staatsanwaltschaft St. Pölten angezeigt.

"Ein Ermittlungsverfahren ist anhängig", bestätigte Michaela Obenaus, Sprecherin der Anklagebehörde auf Anfrage. Nun gelte es zu prüfen, ob Notwehr vorliegt.