Eine Woche nach den tödlichen Messerstichen auf einen 31-Jährigen in einem Schulungscenter des AMS in Wien-Liesing ist der 17-jährige Verdächtige am Dienstag festgenommen worden. Der Mann wurde in den Abendstunden noch verhört, erzeigte sich vorerst nicht geständig. Unklar blieb zunächst auch, wo sich der Verdächtige seit der Tat vergangenen Dienstag aufgehalten hatte.

Dienstagvormittag war der Verdächtige beim Knoten Vösendorf nahe der Südautobahn (A2) als Fußgänger unterwegs. Gegen 8.00 Uhr sahen die Asfinag-Mitarbeiter den Mann auf einer Autobahn-Kamera. Zwei Traffic-Manager fuhren daraufhin zur Betriebsumkehr auf der Südautobahn, die knapp 200 Meter vor der Abzweigung auf die Wiener Außenringautobahn (A 21) liegt und holten den Mann aus dem Gefahrenbereich. Gleichzeitig wurde auch die Polizei Vösendorf verständigt. Die Beamten erkannten den verwahrlost wirkenden 17-Jährigen als Verdächtigen wieder.

Der Mann ließ sich widerstandslos festnehmen, sagte Polizeisprecher Paul Eidenberger. Der Afghane hatte auch ein Messer bei sich, dabei handelte es sich allerdings nicht die Tatwaffe.

Am Montag hatte die Polizei ein Fahndungsfoto des jungen Mannes veröffentlicht. Der 17-Jährige gab bei seiner Festnahme auch an, dass er sich selbst in der Zeitung gesehen hätte. Er wurde am Dienstagnachmittag mit einem Dolmetscher von Ermittlern des Landeskriminalamtes Wien einvernommen werden.

Der 17-Jährige steht im Verdacht, am 10. März den 31-Jährigen mit einem Küchenmesser niedergestochen haben. Das Opfer starb am Tatort. Zuvor sollen die beiden Afghanen, die gemeinsam einen Deutschkurs des AMS in der Liesinger-Flur-Gasse besuchten, eine Auseinandersetzung gehabt haben. Laut Zeugenaussagen sei es dabei um Musik gegangen.