Auf dem blauen Planeten wird es eng: 7,44 Milliarden Menschen leben derzeit auf der Erde – das sind rund 40 Millionen Menschen mehr als noch zu Beginn des Jahres. Und spätestens 2050 werden es laut UN-Prognose 9,7 Milliarden sein. Eine Entwicklung, die besorgniserregend ist, denn mit der Menschheit wachsen auch die Probleme im Gleichschritt mit: Immer mehr Erdenbürger müssen sich immer weniger Lebensraum und knappe Ressourcen teilen.


Anlass zum Feiern bietet der heutige Weltbevölkerungstag, der seit 1989 alljährlich am 11. Juli begangen wird, somit keineswegs. Eher schon raufen sich die Experten angesichts der schier ausweglosen Situation die Haare und bangen, dass nicht noch unerfreulichere Prognosen eintreten. Um den Trend des steten Wachstums zu brechen, fordern Hilfsorganisationen einmal mehr das Recht der Frau auf eine selbstbestimmte Sexualität ein.

Mangel an Aufklärung

Vor allem in Ländern, in denen Frauen die rechtliche Gleichstellung verwehrt bleibt, kann jedoch von Geburtenkontrolle keine Rede sein. Jede vierte Frau in einem Entwicklungsland kann nicht verhüten, obwohl sie das gerne möchte. Das sind mehr als 220 Millionen Frauen und Mädchen.

© Stiftung Weltbevölkerung

"Jedes Jahr gibt es in Entwicklungsländern 74 Millionen ungewollte Schwangerschaften, weil Frauen und Mädchen nicht gleichberechtigt sind", mahnt Renate Bähr, Geschäftsführerin der Stiftung Weltbevölkerung. Viele Mädchen würden frühzeitig von der Schule geholt und verheiratet noch bevor sie 18 Jahre alt sind. "Dabei ist Familienplanung ein Menschenrecht. Gerade jungen Frauen muss es ermöglicht werden, selbst zu bestimmen, ob, wann und wie viele Kinder sie bekommen", so Bähr. Nur wenn der Menschheit das gelingt, könne die Weltbevölkerung auf lange Sicht eingedämmt werden.

© Stiftung Weltbevölkerung