Bei der noch laufenden "Operation Trefpunt" wurden bereits mehr als 50 Verdächtige festgenommen. Die Operation lief am Montagnachmittag noch. Rund 1.500 Mitarbeiter von Polizei und Justiz waren beteiligt. Die Razzia richtete sich besonders gegen die Produktion von Cannabis, Ecstasy und anderen Drogen. Die Polizei durchsuchte insbesondere eine Firma im Dorf Best bei Eindhoven, die seit Jahren als Treffpunkt von Drogenbanden unter Beobachtung stand. Es werde gegen rund 700 Menschen ermittelt, die diesen Treffpunkt besuchten, teilte die Justiz mit. Im Zuge der Ermittlungen seien Waffen und Drogen beschlagnahmt und Drogenlabore und Cannabisplantagen geschlossen worden.

Die Polizisten hoben ein Labor für Amphetamine aus und stellten dabei unter anderem rund 4.000 Liter Chemikalien sicher. Bei der noch laufenden Aktion wurden bisher mehr als 50 Personen festgenommen, teilte die Exekutive am Montag in Eindhoven mit.

100 Häuser durchsucht

Rund 100 Häuser, Betriebe und Lagerhallen wurden durchsucht. Es ist eine der bisher größten Razzien in den Niederlanden gegen Produzenten und Händler synthetischer Drogen. Unter den Festgenommenen seien auch die drei Hauptverdächtigen. Einen von ihnen griff die Polizei in Tschechien auf. An der Operation im Süden der Niederlande waren rund 1.500 Polizisten und Justizbeamte beteiligt.

In Eindhoven wurden 75 Fässer Öl und fünf Tonnen Aceton zur Herstellung synthetischer Drogen beschlagnahmt. In einem Wohnhaus entdeckten die Beamten außerdem eine zwei Stockwerke umfassende Haschplantage. Darüber hinaus seien auch automatische Waffen sichergestellt worden, teilte die Polizei mit.

Zentral bei den Ermittlungen war nach Angaben der Polizei ein Händler von Party-Artikeln. Der Betrieb war den Ermittlungen zufolge der Treffpunkt der Drogenhändler. Es werde gegen rund 700 Menschen ermittelt, die diesen Treffpunkt besuchten, teilte die Justiz mit.

Die Polizei hatte in den vergangenen Jahren ihr Vorgehen gegen die organisierte Kriminalität in den südlichen Provinzen Zeeland, Noord Brabant und Limburg verschärft. Sie liegen in der Nähe von Rotterdam und des belgischen Hafens Antwerpen, die als wichtige Drogenumschlagplätze gelten. Auch wenn in den Niederlanden der Verkauf, Besitz und Konsum von bis zu fünf Gramm Cannabis seit 1976 legal ist, sind die Produktion und der Großhandel weiterhin illegal.