Nach den Übergriffen auf Frauen durch möglicherweise nordafrikanische oder arabische Täter hat der frühere Innenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) schwere Vorwürfe insbesondere gegen die öffentlich-rechtlichen Medien erhoben. Es sei "ein Skandal, dass es Tage gedauert hat, bis die öffentlichen Medien die Berichte aufgegriffen" hätten, sagte Friedrich dem Redaktionsnetzwerk Deutschland .

Für den CSU-Politiker "besteht der Verdacht, dass die gebührenfinanzierten öffentlich-rechtlichen Medien ihrem Informationsauftrag nur noch unzureichend nachkommen". Friedrich sprach in diesem Zusammenhang von einem "Schweigekartell" und erhob den Vorwurf, dass es offenbar "Nachrichtensperren" gebe, sobald es um Vorwürfe gegen Ausländern gehe.

CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer sagte der Zeitungsgruppe: "Bei der Aufklärung darf es keinen Bonus nach Herkunft oder Aufenthaltsstatus geben." Begingen Asylbewerber oder Flüchtlinge solche Übergriffe, "ist das ein eklatanter Missbrauch des Gastrechts und kann nur ein sofortiges Ende des Aufenthalts in Deutschland zur Folge haben". Die Polizei hat bisher nach eigenen Angaben keine Hinweise auf die Identität der Täter.

Das ZDF hat eine zu zögerliche Berichterstattung über die massiven Übergriffe auf Frauen in der Silvesternacht in Köln eingeräumt. "Die Nachrichtenlage war klar genug. Es war ein Versäumnis, dass die 19-Uhr-"heute"-Sendung die Vorfälle nicht wenigstens gemeldet hat", schreibt der stellvertretende ZDF-Chefredakteur Elmar Theveßen in einem auf der Facebook-Seite der "heute"-Sendung veröffentlichten Statement. Theveßen meinte damit die 19-Uhr-Ausgabe vom Montag.

Die Redaktion habe entschieden, den Beitrag auf den Tag des Krisentreffens am Dienstag zu verschieben, um noch ergänzende Interviews zu führen. "Dies war jedoch eine klare Fehleinschätzung", erklärte Theveßen.