Hurrikan "Joaquin" nimmt an Stärke zu: Das nationale Hurrikanzentrum der USA stufte den Sturm am Freitag in die zweithöchste Kategorie vier ein.

Der Gouverneur des Bundesstaats New Jersey, Chris Christie, rief für das Wochenende vorsorglich den Notstand aus. Damit könnten sich die Behörden besser auf eine mögliche Notlage vorbereiten, berichtete der Sender "News 12". Christie warnte vor möglichen Überschwemmungen in Küstengebieten am Freitag und Samstag. "Die Wetterberichte sind nicht ermutigend", sagte der Republikaner. Aus South Carolina wurde bereits heftiger Regen gemeldet.

Gouverneur Chris Christie rief für New Jersey den Notstand aus
Gouverneur Chris Christie rief für New Jersey den Notstand aus © AP

Der zunehmend erstarkende Hurrikan "Joaquin" soll derzeit auf das offene Meer ziehen und wird die US-Ostküste Meteorologen zufolge verschonen. Der Wirbelsturm werde bei seinem Zug nach Norden nicht auf das Festland treffen, sagte das Nationale Hurrikan-Zentrum in Miami voraus. "Joaquin" könne über das Wochenende aber für Überschwemmungen sorgen, worauf sich Bewohner der US-Küstenstaaten New Jersey, Virginia und North Carolina vorbereiteten.

Am Freitag wütete der Hurrikan mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 215 Stundenkilometern südlich der Bahamas und bewegte sich langsam nach Norden. Ein Modell sieht "Joaquin" exakt auf der Bahn von Hurrikan "Sandy".

Im Oktober 2012 hatte "Sandy" mit einer Sturmflut in New York City, aber auch in vielen anderen Orten an der Küste sehr schwere Schäden verursacht. Es war eine der teuersten Naturkatastrophen der US-Geschichte.

Frachtschiff verschollen

Im Hurrikan "Joaquin" ist ein Frachtschiff mit 33 Menschen an Bord verschollen. Die Retter setzten ihre am Donnerstag begonnene Suche nach dem Schiff am Freitag fort, konnten aber weiter keinen Kontakt zur Besatzung herstellen.

Der 224 Meter lange Autotransporter "El Faro" sei auf dem Weg vom südlichen US-Bundesstaat Florida nach Puerto Rico gewesen, als er nahe den Bahamas in den Wirbelsturm geriet, teilte die US-Küstenwache am Freitag mit. Zwei Flugzeuge vom Typ C-130 seien auf die Suche nach dem Frachter geschickt worden, teilte die Küstenwache weiter mit.

Die Besatzung des Frachters habe gemeldet, dass Wasser in das Schiff eindringe und es Probleme mit der Steuerung gebe. Um 7.30 Uhr hatte die Mannschaft berichtet, dass der Wassereinbruch gestoppt sei, das Schiff aber eine Schräglage von 15 Grad habe.

Spätere Bemühungen, den Kontakt wieder herzustellen und das Schiff zu orten, seien erfolglos geblieben. Laut der spezialisierten Website Vesselfinder wurde das Schiff 1975 gebaut und fährt unter US-Flagge. Nach Angaben des US-Hurrikanzentrums fegte der Hurrikan "Joaquin", der eine Stufe vier von fünf erreichte, am Freitag weiter über die Bahamas.