Der im Dezember 2013 von der Polizei verhaftete Somalier soll Mitglied einer kriminellen Organisation gewesen sein, die für die Entführung von mehr als 50 Flüchtlingen zwischen Libyen und dem Sudan verantwortlich ist. Der Mann wurde auf Lampedusa von mehreren Überlebenden wiedererkannt und daraufhin verhaftet. Ihm wird Schlepperei und sexuelle Gewalt zur Last gelegt.
Eine 18-jährige Migrantin aus Eritrea, die bei der Entführung vergewaltigt und gefoltert wurde, hatte unter anderem den Somalier belastet. Laut den Berichten wurden 20 junge Frauen vergewaltigt, nur eine von ihnen überlebte den Schiffbruch vor Lampedusa.
Die Flüchtlingstragödie im Oktober 2013 hatte die internationale Öffentlichkeit geschockt. Daraufhin hatte die Regierung in Rom das Hilfsprogramm für Flüchtlinge im Meer "Mare Nostrum" gestartet, das innerhalb eines Jahres circa 140.000 Menschen gerettet hat. Das Programm wurde im Dezember durch den EU-Einsatz "Triton" unter Aufsicht der EU-Grenzschutzagentur Frontex ersetzt.