Die Würfel sind gefallen: Da Ex-SPÖ-Bundesgeschäftsführer Georg Niedermühlbichler wieder zurück nach Wien geht und sein Nationalratsmandat nicht annehmen wollte, musste in der heutigen Sitzung der roten Spitzengremien geklärt werden, wer statt ihm in den Nationalrat zieht. Nächstgereihter auf der Liste ist der steirische Bundesrat Mario Lindner, der österreichweit Bekanntheit erlangt hat, weil er sich als schwul geoutet hatte. Dem Vernehmen nach soll in den den letzten Tagen die Wiener SPÖ alle Hebel in Bewegung gesetzt haben, dass Lindner und die nach ihm Gereihten auf ihr Mandat verzichten, um dem neuen Bundesgeschäftsführer Christoph Matznetter den Einzug zu ermöglichen.
Nach Informationen der Kleinen Zeitung haben sich Bundeskanzler und SPÖ-Chef Christian Kern sowie der steirische SPÖ-Parteichef Michael Schickhofer mit dem Wunsch, Lindner ins Parlament zu entsenden, durchgesetzt. Noch eine zweite Personalie wurde im Parteivorstand fixiert: Elisabeth Grossmann, die einstige Landesrätin, die den Einzug in den Nationalrat verfehlte, geht in den Bundesrat. Einen einstimmigen Beschluss im SPÖ-Parteivorstand der Frauen ging dieser Entscheidung voraus.
Besonders groß ist die Freude beim steirischen SPÖ-Chef Schickhofer: "Mario Lindner hat als Bundesratspräsident hervorragende Arbeit geleistet", erklärt er auf Anfrage der Kleinen Zeitung. Sein Einzug ist ein starkes Signal an die Obersteiermark, die Gewerkschaft und ein klares Bekenntnis zu einer modernen, weltoffenen und vielfältigen Sozialdemokratie."