Im Zusammenhang mit den Vorwürfen der sexuellen Belästigung gegen den ehemaligen grünen Politiker und Liste Pilz-Gründer Peter Pilz gibt es laut der Wochenzeitung "Falter" neue Fälle. Neben einer ehemaligen Mitarbeiterin im grünen Parlamentsklub sowie einer Frau, die von Pilz beim Forum Alpbach belästigt worden sein soll, gebe es weitere Frauen, die Pilz sexuelle Grenzüberschreitungen vorwerfen.

Nachdem Pilz am Montag erklärt hatte, er habe "Frauen nie sexuell belästigt", hat der "Falter" noch andere Hinweise auf Übergriffe erhalten. Mehrere Frauen - eine Lokalpolitikerin, eine grüne Delegierte, eine Frau, die ihn als junge Aktivistin auf einer Party kennenlernte - behaupten demnach in Protokollen gegenüber der Wiener Stadtzeitung gegenteilige Erfahrungen. Die Frauen wären auch bereit, diese Vorwürfe vor Gericht zu bezeugen.

Die Vorwürfe stammten aus verschiedenen Jahren und stünden im Zusammenhang mit Pilz' politischer Funktion. Pilz soll Frauen gegen deren Willen zu küssen versucht und andere sexistische Handlungen gesetzt haben, schreibt der "Falter". Zuvor hatte auch schon die Tageszeitung "Kurier" von weiteren Vorfällen berichtet.

Pilz wollte die neuen Vorwürfe gegenüber der Wochenzeitung nicht näher kommentieren und meinte nur: "Ich bin schon weg." Der Listengründer hatte am Montag seinen vorübergehenden Rückzug aus der Politik sowie den Verzicht auf sein Nationalratsmandat bekanntgegeben. Zugleich nährte er Spekulationen, die Vorwürfe könnten eine politische Intrige gegen ihn sein. Parteikollegen von Pilz plädieren deshalb für dessen Verbleib in der Politik.

Pilz kündigt Rückkehr an

Das "bin schon weg" dürfte allerdings nicht lange gültig sein. In einem Facebook-Posting kündigte der 63-Jährige an, nach einer Nachdenkpause in die Politik zurückkehren zu wollen:

Er sei es seinen Wählern schuldig, politisch tätig zu sein, erklärte Pilz, de hinzufügt: "Viele erwarten zurecht, dass ich aus meinen privaten Fehlern lerne. Aber ebenso viele erwarten, dass ich zu meinen politischen Versprechen stehe."