17:55 Uhr: "Seilschaft zum Gipfelkreuz"

ÖVP-Regierungskoordinator Harald Mahrer meinte im Anschluss an die Verhandlungen, dass eine "gemeinsame Seilschaft zum Gipfelkreuz unterwegs" sei. "Der Gipfel ist in Sicht, aber wir sind noch nicht ganz oben." In einer Seilschaft biege zwar manchmal einer ab, aber das sei nicht Intention der ÖVP, so Mahrer.

Morgen, ab 17.30 Uhr tagt im Bundeskanzleramt wieder die Sechserrunde mit Kanzler Kern, Kulturminister und Regierungskoordinator Thomas Drozda und Klubobmann Andreas Schieder auf SPÖ-Seite sowie Vizekanzler Reinhold Mitterlehner, Finanzminister Hans Jörg Schelling sowie Staatssekretär Mahrer auf ÖVP-Seite.

17:29 Uhr: Kern sieht hinreichend Gemeinsamkeit

Bundeskanzler Christian Kern zeigte sich optimistisch, bis spätestens am Sonntag ein überzeugendes Aufgabenpaket "für die nächsten 18 Monate" schnüren zu können. Es gäbe mit der ÖVP hinreichend Gemeinsamkeit für ein Programm, das in der verbleibenden Regierungszeit bis zum planmäßigen Wahltag im Herbst 2018 ohnedies nur schwer abzuarbeiten sein werde. Ob die Verhandlungen schon morgen oder erst am Sonntag abgeschlossen sein werden, ließ Kern offen. "Mir kommt es auf den Inhalt an."

Um ganz sicher zu gehen, dass nicht nur der von Kern ausdrücklich gelobte Vizekanzler Reinhold Mitterlehner die Vereinbarung mitträgt, sondern auch dessen Regierungsmannschaft, sollen das Ergebnis alle Minister unterzeichnen. Wo die größten Konfliktpunkte in den Verhandlungen lagen, wollte Kern nicht sagen, man habe darüber Stillschweigen vereinbart.

17:08 Uhr: Ende für heute

Vizekanzler Reinhold Mitterlehner erklärte soeben, dass die Verhandlungen für heute zu Ende sind um morgen Nachmittag weitergeführt werden. Das Klima bezeichnet er weiterhin als "konstruktiv", man fahre einem Ziel entgegen. Nachsatz: Abbiegen könne man allerdings immer.

16:55 Uhr: Verhandlungen heute bald zu Ende

Gegen 18 Uhr sollen die Verhandlungen für heute unterbrochen werden. Am Samstagnachmittag soll es weitergehen - eventuell werden auch am Sonntag noch Gespräche geführt.

15:46 Uhr: "Es wird schon noch ein bisserl dauern"

Deutlich zurückhaltender als sein ÖVP-Gegenüber Andrä Rupprechter hat Infrastrukturminister Jörg Leichtfried (SPÖ) das Ergebnis der Verhandlungsrunde zum Bereich Innovation kommentiert: Es seien "sehr interessante Gespräche" gewesen, aber es seien noch einige Details zu bearbeiten, sagte er Freitagnachmittag vor Journalisten. "Es wird schon noch ein bisserl dauern." Das Klima sei aber gut.

14:52 Uhr: Sprecher bestätigt: Kern sagt Israel-Reise ab

Jetzt wurde es auch von einem Pressesprecher des Kanzlers bestätigt: Kern wird am Sonntag nicht wie geplant nach Israel fliegen. Das bedeutet, dass sich die Verhandlungen noch bis Sonntag ziehen könnten - oder Chancen auf einen Fortbestand der Koalition in den letzten Stunden nicht unbedingt größer geworden sind. Kern werde Israels Premier Benjamin Netanyahu jedenfalls  in einem Telefonat persönlich informieren und seinen Bedauern ausdrücken, dass der Besuch zum jetzigen Zeitpunkt nicht stattfinden werde, hieß es am Freitag aus seinem Büro

14:30 Uhr: Kern sagt seine Israel-Reise ab

Gerüchten zufolge soll Kanzler Christian Kern seine von Sonntag bis Dienstag geplante Israel-Reise abgesagt haben, um die Koalitionsverhandlungen weiterzuführen. In seinem Umfeld wird dies zwar noch nicht bestätigt - allerdings auch nicht dementiert.

14:15 Uhr: Umfrage: Nur FPÖ-Wähler wünschen sich Neuwahl

Eine große Mehrheit der Österreicher wünscht sich, dass die Regierung bis Herbst 2018 im Amt bleibt. Nur die FPÖ-Anhänger wollen mehrheitlich bereits heuer wählen. Das ergab eine Online-Umfrage von GFK Austria vom 18. bis 27. Jänner - also im Angesicht des Koalitionskrachs und nachfolgenden Ringens um die weitere Zusammenarbeit. Die Wählerschaft der Koalitionsparteien ist zu mehr als drei Viertel - 78 Prozent der SPÖ- und 77 Prozent der ÖVP-Anhänger - dafür, dass die Regierung bis Herbst 2018 weiterarbeitet.

Nur die FPÖ-Sympathisanten sehnen - zu 61 Prozent - das baldige Ende der rot-schwarzen Koalition herbei und wollen den Nationalrat schon heuer vorgezogen wählen.

13:55 Uhr: Entscheidung wohl erst morgen

Laut Regierungskreisen dürfte die Entscheidung über den Fortbestand der Koalition zwischen SPÖ und ÖVP erst morgen fallen. Zwar läuft das Ultimatum des Kanzlers an die ÖVP heute aus, aber aufgrund massiver Zeitverzögerungen im Verhandlungsplan wird der Gesprächsmarathon wohl am Samstag fortgesetzt. Bis jetzt konnte lediglich die Bildungsgruppe die Verhandlungen abschließen - die um zehn Uhr begonnen haben. In Kürze bespricht die Regierungsspitze mit Verkehrasminister Jörg Leichtfried (SPÖ) und Umweltminister Andrä Rupprechter (ÖVP) Pläne für Innovation und Energie. Danach folgen Finanz- und Sozialminister mit der wohl härtesten Materie des heutigen Tages: Wirtschaft und Arbeit. Ausständig sind dann noch Verhandlungen zwischen den Klubobleuten Reinhold Lopatka (ÖVP) und Andreas Schieder (SPÖ) - erst danach soll noch einmal eine Sechser-Runde rund um Kanzler und Vizekanzler tagen. Abgeschlossen wird der Verhandlungsmarathon dann planmäßig mit einem Vier-Augen-Gespräch zwischen ÖVP-Chef Reinhold Mitterlehner und SPÖ-Chef Christian Kern. Und aus dem Umfeld der beiden Parteichefs versichert man: Weder ein Koalitionsbruch, noch ein Arbeitsprogramm werde vor Ende aller anberaumten Verhandlungen beschlossen. Kurzum: Das wird sich heute alles nicht mehr ausgehen.

13:30 Uhr Schieder sieht "Auf und Abs"

SPÖ-Klubchef Andreas Schieder, der Teil des engsten Verhandlungsteams um den Fortbestand der Koalition ist, hat sich Freitagvormittag am Rande der Gespräche betont gelassen gegeben. Man müsse sich daran gewöhnen, dass es "bei einem Verhandlungsmarathon, wie er derzeit hingelegt wird", bei dem mehrere Projekte fixiert werden sollen, "Auf und Abs gibt", meinte er vor Journalisten.

13:08 Uhr: Querschüsse aus den Bundesländern

Die Verhandlungen zur Überarbeitung des Regierungsprogramms wurden am Freitag von Störgeräuschen aus den Bundesländern begleitet. Der steirische Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) warf der SPÖ im Ö1-"Mittagsjournal" das Führen von "Scheinverhandlungen" vor. Der burgenländische Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ) empfahl seiner Partei unterdessen andere Partner als die ÖVP.

Die aktuellen Verhandlungen zum Regierungsprogramm-Update hätten laut Schützenhöfer unter keinem guten Stern begonnen. "Ultimaten zu stellen in einer Familie ist kein guter Start. Zu sagen das muss alles bis Freitag stehen, erweckt den Eindruck, dass es von SPÖ-Seite Scheinverhandlungen sind", so Schützenhöfer. In der ÖVP bestehe derzeit der Eindruck, dass die SPÖ Neuwahlen will.

12:45 Uhr: Leichtfried: "Sicherheit gibt's natürlich keine"

SPÖ-Infrastrukturminister Jörg Leichtfried gibt sich bezüglich der aktuellen Regierungsverhandlungen vorsichtig: Man arbeite an einem aktualisierten Programm und das könne auch gelingen, "aber Sicherheit gibt's natürlich keine", meinte er nach möglichen vorgezogenen Neuwahlen gefragt. Umweltminister Andrä Rupprechter (ÖVP) sieht dagegen "keine gravierenden Probleme", dass man zusammenkomme.

12 Uhr: Kommentar zur Lage der Koalition

Dass ein Wahlkampf immer noch besser wäre als eine Koalitons-Dauerkrise, lesen Sie hier im Kommentar von Innenpolitik-Redakteur Klaus Knittelfelder.

10:50 Uhr: Regierung nahm Verhandlungen wieder auf

Die Koalition hat Freitagvormittag die Verhandlungen über ein Update des Regierungsprogrammes und damit ihre eigene Zukunft wieder aufgenommen. ÖVP-Chef, Vizekanzler Reinhold Mitterlehner betonte im Vorfeld: "Beide Seiten müssen flexibel sein." Die Stimmung hatte sich zuletzt wieder verschlechtert, ein Fortbestand der Koalition ist nicht fix. Deadline dürfte nicht mehr Freitag sein.

10 Uhr: Diese Punkte spalten die Regierung

Die offenen Punkte in den Verhandlungen können Sie hier nachlesen.