Noch vor knapp einem Jahr war ein Rauchverbot für Unter-18-Jährige für die Koalitionsspitze kein Thema - doch mit dem jüngsten Vorstoß von Familienministerin Sophie Karmasin kam gehörig Bewegung in die Sache. Da Österreich unter den letzten Ländern sei, die Rauchen mit 16 erlauben, forderte Karmasin neben Prävention und dem Rauchverbot in der Gastronomie (das ab 2018 gilt), auf Landesebene im Jugendschutzgesetz über ein einheitliches Rauchverbot bis 18 nachzudenken.
Bei der Online-Umfrage auf www.kleinezeitung.at, die seit 1. Jänner 2017 läuft, stimmte bisher die überwiegende Mehrheit der Teilnehmer für das Rauchverbot.
Wie der Standard nun berichtete, wurde aus den Büros mehrerer zuständiger Landesräte bestätigt, dass Karmasins Wunsch inzwischen in allen Bundesländern Zustimmung findet.
Auch Karmasin zeigte sich zuversichtlich, denn sie habe schon positive Signale aus den Ländern vernommen. So auch aus der Steiermark: „Ich begrüße diesen Vorstoß“, sagt Ursula Lackner, Jugendlandesrätin in der Steiermark. Dort wird gerade an einer Novellierung des Steirischen Jugendgesetzes gearbeitet, das unter anderem die Gleichstellung von E-Shishas mit Tabakprodukten mit sich bringt. Im Herbst hat die Steiermark mit den anderen Bundesländern die Möglichkeit einer einheitlichen Vorgehensweise ausgelotet, was ein Rauchverbot für Unter-18-Jährige betrifft. Doch nicht alle Bundesländer waren für ein einheitliches Verbot bereit.
Aus Kärnten kommt jedenfalls Zustimmung: "Der Vorschlag, Rauchen erst ab 18 Jahren zu erlauben, ist nicht neu. Ich habe bereits vor zwei Jahren das Thema in der Regierung zur Sprache gebracht – bin allerdings auf nicht allzu offene Ohren gestoßen", heißt es in einer Stellungnahme von Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ).
Bei der Landesjugendreferentenkonferenz im Frühling steht das Thema laut Karmasin wieder auf der Tagesordnung. „Wenn es Ministerin Karmasin wirklich gelingt, noch im Frühling die Gegner des Rauchverbots für Unter-18-Jährige zu überzeugen, dass wir in Österreich überall an einem Strang ziehen müssen, dann können wir in der Steiermark dieses Verbot mit großer Wahrscheinlichkeit noch in die aktuelle Novellierung aufnehmen“, betont Lackner.