Nach dem Bericht der EU-Kommission liegt die maximale jährliche Bezahlung eines Lehrers in Luxemburg bei 141.840 Euro, in Deutschland bei 73.709 Euro und in Österreich bei 70.583 Euro. Schlusslicht ist die Slowakei mit 9.966 Euro.

Bei den Volksschullehrern liegt ebenfalls Luxemburg mit einem Maximum von 127.200 Euro in Front, gefolgt wiederum von Deutschland mit einer zu erreichenden Höchstsumme von 59.734 Euro und Österreich mit 58.813 Euro.

Bei den Schuldirektoren sieht das Bild ähnlich aus. In Luxemburg beträgt die höchste Bezahlung eines AHS-Lehrers 156.000 Euro, hier kommt Großbritannien mit 117.745 Euro an zweiter Stelle vor Irland mit 101.828 Euro. Österreich folgt als Vierter mit 83.390 Euro. Hier liegen allerdings aus Deutschland keine Vergleichszahlen vor.

Mehr, ältere und teurere Lehrer

Eine OECD-Studie, die vor wenigen Tagen veröffentlicht wurde, nahm die Gesamtkosten des österreichischen Schulsystems unter die Lupe. Sie gibt Aufschlüsse darüber, warum das österreichische Schulsystem teurer ist als in anderen Industriestaaten. Die Gründe liegen etwa in geringen Klassengrößen (auch aufgrund der vielen Kleinschulen), niedriger Unterrichtsverpflichtung sowie eben den vergleichsweise hohen Lehrergehältern, verbunden mit dem höheren Alter der Pädagogen.

In Österreich wird in allen Schulbereichen deutlich mehr Geld pro Schüler ausgegeben als im OECD-Schnitt - im Volksschulbereich sind es kaufkraftbereinigt 10.780 US-Dollar (OECD-Schnitt: 8.477), im Sekundarbereich 15.024 Dollar (OECD: 9.811).

Kleinere Klassen, weniger Stunden

Aufgrund der geringeren Klassengrößen hierzulande (im Schnitt im Volksschulbereich 18 Kinder gegenüber 21 im OECD-Schnitt bzw. im Sekundarbereich I 21 gegenüber 23 im OECD-Schnitt) werden mehr Lehrer benötigt. Ebenfalls mehr Pädagogen braucht es in Österreich, um die Zahl der Unterrichtsstunden abzudecken: Die Unterrichtsverpflichtung entspricht nur im Volksschulbereich dem OECD-Schnitt, im Sekundarbereich I (AHS-Unterstufe/Neue Mittelschule) stehen dagegen die österreichischen Lehrer jährlich um 87 Stunden kürzer in der Klasse (Ö: 607, OECD: 694), in der AHS-Oberstufe sind es 55 Stunden (Ö: 589, OECD: 644).

Dazu kommen noch die höheren Gehälter: Pädagogen verdienen in Österreich zu jedem Zeitpunkt ihrer Karriere und in allen Schultypen mehr als im OECD-Schnitt. Lag 2014 bei Volksschullehrern schon das Einstiegsgehalt mit rund 32.800 US-Dollar (kaufkraftbereinigt) pro Jahr über dem OECD-Schnitt (31.000), ist der Abstand beim Höchstgehalt mit rund 64.000 noch größer (OECD: 51.300). Ähnlich verhält es sich in der Sekundarstufe I (Ö: rund 34.300 Start-, rund 66.600 Endgehalt; OECD: 32.500 bzw. 53.600) und der AHS-Oberstufe (Ö: 36.000 bzw. 74.500; OECD: 34.200 bzw. 56.200).

Senioritätsprinzip

Als Spezialproblem Österreichs kommt noch dazu, dass dieses Senioritätsprinzip aufgrund der Altersstruktur der Lehrer kostenmäßig immer stärker schlagend wird. Im Volksschulbereich sind in Österreich 37 Prozent aller Pädagogen 50 Jahre oder älter, in der OECD nur 31 Prozent. Am höchsten fällt der Unterschied im Sekundarbereich I aus: In der AHS-Unterstufe bzw. Neuen Mittelschule sind in Österreich 48 Prozent der Lehrer Silver Ager (OECD: 34 Prozent), an den Oberstufenschulen (Sekundarbereich II) kommt Österreich auf einen Anteil von 42 Prozent (OECD: 38 Prozent).

Einschränkung: Lehrer-Methusalems mit 60 Jahren oder darüber sind in Österreich - vermutlich wegen des geringeren faktischen Pensionsantrittsalters - allerdings eher selten: Der Anteil liegt je nach Schultyp zwischen drei und fünf Prozent (OECD: sechs bis neun Prozent).