Der Männeranteil unter angehenden Pflichtschullehrern in Österreich ist weiter konstant gering, zeigt die aktuelle Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage durch Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ). Die Zahl der Studenten an Pädagogischen Hochschulen (PH) hat sich zwar von 2008/09 bis 2013/14 fast verdoppelt, allerdings ist weiterhin nur rund jeder fünfte Studierende männlich.
Kaum gestiegen
Konkret ist der Männeranteil an den PH, wo Lehrer v.a. für Volks-, Haupt- und Neue Mittelschule, Sonder-, Berufs- und Polytechnische Schulen ausgebildet werden, in diesem Zeitraum nur minimal von 20,6 auf 22,5 Prozent gestiegen. Am geringsten ist der Anteil an Männern, die eine Ausbildung zum Volksschullehrer anfangen (08/09: 7,6 Prozent; 13/14: 9,5), am größten ist er an den Berufsschulen (62,8 bzw. 63) mit ihrer allerdings deutlich geringeren Zahl an Lehrern.
Ebenfalls kaum verändert hat sich zwischen 2008/09 und 2013/14 (vorläufige Daten) der Männeranteil an den Bildungsanstalten für Kindergarten- bzw. Sozialpädagogik (BAKIP bzw. BASOP): Er ist an den Ausbildungsstätten für die Arbeit in Kindergärten bzw. Horten, Wohngemeinschaften und Jugendzentren von 4,8 auf 5,8 Prozent nur geringfügig gestiegen.
Dienstrecht als Anreiz
Heinisch-Hosek verweist in der Beantwortung der Anfrage des Team Stronach auf mehrere Maßnahmen ihres Ressorts zur Erhöhung des Männeranteils: So seien die PH dazu angehalten, sich verstärkt mit Gründen und Auswirkungen des geringen Männeranteils im Lehrberuf auseinanderzusetzen. Ab 2015 soll daher an der PH Salzburg auch die erste Professur für Geschlechterpädagogik eingerichtet werden.
"Wesentliche Anreize" für mehr Männer in den einschlägigen Lehrberufen sollen außerdem neues Lehrerdienstrecht und neue Lehrerausbildung setzen, da durch diese die (finanzielle) Ungleichbehandlung von Pflichtschulen und AHS bzw. berufsbildende mittlere und höhere Schulen (BMHS) wegfällt. An BAKIP bzw. BASOP wird unterdessen auf gezieltes Ansprechen von Burschen an den Schulen bzw. auf Bildungsmessen gesetzt.