Der Leiter der FPÖ-Delegation im Europäischen Parlament, Harald Vilimsky, ist laut einem Bericht der britischen Zeitung „The Guardian“ gemeinsam mit dem britischen Unterhausabgeordneten und Brexit-Verfechter Nigel Farage bei einem Benefiz-Dinner einer rechten Denkfabrik in den USA aufgetreten. Wie der „Guardian“ am Samstag online berichtete, sprach Vilimsky bei einem Abendessen am Freitag in einem Hotel in Chicago. Bei dem Thinktank handelt es sich um das Heartland Institute.

Erst gegen Rauchverbote, dann gegen Klimaschutz

Die Organisation war in den 90er Jahren von der Tabakindustrie finanziert worden und kämpfte damals gegen Rauchverbote. Unterstützt von der (Erdöl)Industrie, liegt der Fokus in den vergangenen Jahren auf der Leugnung des Klimawandels an sich bzw. menschengemachter Klimafaktoren. „Eine ganze Reihe (Geldgeber, Anm.) hat sich aber abgewandt, seit eine Heartland-Kampagne Klimaschützer mit Terroristen gleichsetzte“, schrieb der „Kölner Stadtanzeiger“ über den Thinktank bereits vor drei Jahren. In anderen Medienberichten ist von „systematischer Desinformation“ zur Klimaerwärmung die Rede.

Farage war Hauptredner

Dem „Guardian“ zufolge diente das Dinner dem Fundraising anlässlich des 40-Jahr-Jubiläums des Heartland Institute. Eine Einzelkarte kostete demnach 199 US-Dollar (180 Euro), ein ganzer Tisch beginnend mit 4.000 Dollar (3.610 Euro). Der „Platin-Tisch“, an dem Farage saß, kostete 50.000 Dollar (45.123 Euro). Farage, der für seine Partei Reform UK im britischen Parlament sitzt, war der Hauptredner. Aber auch Vilimsky wird vom Heartland Institute als einer der Sprecher geführt. Dazu heißt es neben einem Bild des Europaabgeordneten, Vilimsky und das Heartland würden zusammenarbeiten –„speziell, wenn es darum geht, dem Klima-Alarmismus und sinnloser, ‚grüner‘ Energiepolitik in Europa zu kontern“.

Die FPÖ war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.