Lern- und Verhaltensprobleme, Schul- und Prüfungsangst, Mobbingerfahrungen und die Wahl des geeigneten Ausbildungsweges: In all diesen Bereichen sollen Schulpsychologinnen und -psychologen Kindern und Jugendlichen zur Seite stehen, heißt es auf der Website des Bildungsministeriums. Auch Lehrkräfte und Erziehungsberechtigte sollen unterstützt und beraten werden. Doch ist psychologisches Personal an Österreichs Schulen rar gesät: 194,62 Vollzeitäquivalente gab es im Juni 2024. Ein Vollzeitäquivalent ist definiert als die Anzahl der gearbeiteten Stunden, geteilt durch die übliche Arbeitszeit eines Vollzeit-Erwerbstätigen. Die Zahl der Schulpsychologen insgesamt dürfte also höher sein, wenn diese zum Teil nur teilzeit beschäftigt sind.

Damit käme ein Schulpsychologe auf 5600 Kinder und Jugendliche, bemängelt Neos-Bildungssprecherin Martina Künsberg Sarre. Dieses Verhältnis sei „unzumutbar“, die türkis-grüne Bundesregierung und Bildungsminister Martin Polaschek hätten in den vergangenen Jahren „völlig versagt“.

Rückgang bei Sozialarbeitern in der Steiermark

Seit dem Schuljahr 2019/20 – die Neos interessierten sich für die Entwicklung während der Legislaturperiode – hat die Zahl der Vollzeitäquivalente um insgesamt gut 15 Prozent zugenommen, geht aus einer aktuellen Anfragebeantwortung des Bildungsministeriums hervor. Am größten fällt das Plus mit mehr als 25 Prozent in Wien aus, wo es Ende des vergangenen Schuljahres insgesamt gut 40 Vollzeitäquivalente gab. Schlusslicht ist die Steiermark: Dort ist die Zahl der Schulpsychologen in den vergangenen Schuljahren lediglich um 4,62 auf 25,11 Vollzeitäquivalente gestiegen, Künsberg Sarre ortet eine „dramatische Situation“. Ein Vollzeitäquivalent ist definiert als die Anzahl der gearbeiteten Stunden, geteilt durch die übliche Arbeitszeit eines Vollzeit-Erwerbstätigen. Die Zahl der Schulpsychologen insgesamt dürfte also höher sein, wenn diese zum Teil nur Teilzeit beschäftigt sind.

Ein weitaus größeres Plus verzeichnet das Bildungsministerium österreichweit bei Sozialarbeiterinnen und -arbeitern sowie psychosozialen Unterstützungskräften an den Schulen. Deren Zahl hat sich von 2019/20 bis Juni 2024 mehr als verdoppelt und lag zuletzt bei etwas mehr als 144 Vollzeitäquivalenten. Während sich die Zahl der Sozialarbeiter in Wiens Schulen mehr als verdreifacht hat, verzeichnet die Steiermark allerdings als einziges Bundesland ein Minus.