Zu den Umständen von Christian Pilnaceks Tod – ein Fremdverschulden haben die Behörden ausgeschlossen – und zur Abnahme persönlicher Gegenstände durch Kriminalbeamte kursieren wilde Gerüchte. Befeuert werden diese von der ehemaligen Lebensgefährtin Pilnaceks und dem Medium „Zackzack“ des ehemaligen Grünen-Politikers Peter Pilz. Konkret geht es um den Verbleib des Laptops und eines USB-Sticks, auf denen sich, so wollen es die Gerüchte wissen, politisch brisantes Material befinden soll. Auch die Wiener Wohnung soll durchsucht worden sein. SPÖ, FPÖ und Neos werden in der Causa auch Anfragen im Parlament stellen, auch die Staatsanwaltschaft Krems ermittelt.

Nun äußert sich die Witwe Pilnaceks, die Präsidentin des Grazer Straflandesgerichts Caroline List. Vom „Kurier“ befragt, stellt sie fest: „Das ist Unsinn. Mein Mann hat kein belastendes Material gehabt.“ Auch eine Durchsuchung der gemeinsamen Wohnung in Wien habe es nicht gegeben: „Die Einzigen, die in der Wohnung waren, waren meine Kinder und ich.“

„Diese Frau wurde und wird benutzt“

Dass die Beamten Gegenstände bei der Frau, bei der Pilnacek zuletzt gewohnt hatte, abgeholt haben, bestätigt List. Die Schlüssel für Wohnung und Auto, die Geldtasche und das Handy seien zunächst einem Anwalt übergeben worden, in dessen Kanzlei hätten ihre Kinder die Gegenstände später abgeholt.

Sie bestätigt auch, dass sie, List, nach der Aktentasche, dem Laptop und dem USB-Stick ihres Mannes gesucht habe. „Die waren aber weder in der Wohnung noch im Auto. Also mussten sie noch im Haus in Rossatz sein“, sagt List. Hier hatte Pilnacek zuletzt mit seiner Lebensgefährtin gewohnt. Wenige Stunden nach dessen Tod wurde diese Frau von Beamten aufgesucht, die Pilnaceks persönliche Gegenstände forderten. Nach eigenen Angaben gab sie ihnen aber nur Handy, Geldbörse und Schlüssel.

Für List steht fest: „Diese Frau wurde und wird von Leuten benützt, um an das persönliche Datenmaterial meines Mannes zu kommen“. Sie will die Habseligkeiten ihres Mannes zurück haben: nicht nur Laptop, Aktentasche und USB-Stick, sondern auch einige Anzüge und andere persönliche Gegenstände. Nachdem diese in den Nachlass gehören, überlegt List nun rechtliche Schritte.