Die USA haben im UNO-Sicherheitsrat eine Erklärung zu den blutigen Zusammenstößen zwischen israelischen Sicherheitskräften und palästinensischen Demonstranten im Gazastreifen blockiert. Kuwait hatte nach Angaben von Diplomaten am Freitag im Namen der arabischen Mitglieder des Sicherheitsrates einen Entwurf vorgelegt, der eine "unabhängige und transparente Untersuchung" zu der Gewalt forderte.

Ähnlich hatte sich zuvor bereits UNO-Generalsekretär Antonio Guterres geäußert. Am Samstag erhoben die USA dann Einwände gegen den Text und kündigten an, ihn nicht zu unterstützen, wie ein Diplomat der Nachrichtenagentur AFP sagte. Die US-Delegation bei der UNO äußerte sich zunächst nicht.

Israels Verteidigungsminister Avigdor Lieberman hat Forderungen nach einer unabhängigen Untersuchung der tödlichen Schüsse auf Palästinenser an der Grenze zum Gazastreifen zurückgewiesen. "Die israelischen Soldaten haben getan, was nötig war", sagte Lieberman am Sonntag im Armee-Hörfunk. Alle von ihnen verdienten eine Auszeichnung.

Türkei verurteilt "Massaker"

Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan hat die tödlichen Schüsse israelischer Soldaten auf 15 Palästinenser bei Massenprotesten im Gazastreifen als "Massaker" verurteilt. Seine Regierung werde "israelischen Terror" immer und überall anprangern, sagte Erdogan am Samstag vor Anhängern in Istanbul und sprach von einem "unmenschlichen Angriff".

Israel kritisiert seit langem, dass die Türkei die im Gazastreifen herrschende radikalislamische Hamas unterstütze. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza waren am Freitag mindestens 15 Palästinenser während des "Marschs der Rückkehr" von israelischen Soldaten erschossen oder durch Panzergranaten getötet worden. Mehr als 1.400 wurden verletzt, die meisten durch Tränengas.

Israel: Schutz vor Terrororganisation

Nach den tödlichen Schüssen israelischer Soldaten auf 15 Palästinenser bei Massenprotesten im Gazastreifen hat die Regierung das Vorgehen der Armee an der Grenze des Küstengebietes am Samstag verteidigt.

"Der Sperrzaun zwischen Israel und dem Gazastreifen trennt zwischen einem souveränen Staat und einer Terrororganisation", erklärte das Außenministerium. "Er trennt zwischen einem Staat, der seine Bürger schützt, und Mördern, die Angehörige ihres eigenen Volkes in die Gefahr schicken."

Ministerpräsident Benjamin Netanyahu sagte: "Israel geht mit Entschlossenheit vor, um seine Souveränität und die Sicherheit seiner Bürger zu schützen."

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza waren am Freitag mindestens 15 Palästinenser während des "Marschs der Rückkehr" von israelischen Soldaten erschossen oder durch Panzergranaten getötet worden. Mehr als 1.400 wurden verletzt, die meisten durch Tränengas.

"Der Zaun trennt zwischen einer Armee, die aus Selbstverteidigung und auf gezielte und proportionale Weise Gewalt anwendet, und der Hamas, die seit Jahren - einschließlich gestern - versucht, Millionen von Israelis Schaden zuzufügen und die Mord und Tod verherrlicht", hieß es in der Mitteilung des Ministeriums. "Wer den Fehler macht, in dieser mörderischen Demonstration auch nur ein bisschen Meinungsfreiheit zu sehen, ist blind gegenüber den Bedrohungen, mit denen der Staat Israel konfrontiert ist."

Zwischen 20.000 und 30.000 Menschen waren zu dem Marsch an der Grenze zu Israel gekommen. Die radikal-islamische Hamas wollte mit der Aktion ihren Anspruch auf ein "Recht auf Rückkehr" für palästinensische Flüchtlinge und deren Nachkommen in das Gebiet des heutigen Israels untermauern. Israel lehnt eine Rückkehr in das eigene Staatsgebiet ab.