Nordkorea hat nach eigenen Angaben erstmals eine ballistische Interkontentalrakete getestet. Die Hwason-14 habe eine Höhe von 2.800 Kilometer rreicht, heißt es in einer Erklärung danach. Staatschef Kim Jon-un persönlich habe den Start persönlich überwacht. Nordkorea sei nun in der Lage, überall auf der Welt Ziele mit Raketen zu treffen - so die unverhohlene Drohung am 4. Juli, dem amerikanischen Unabhängigkeitstag.

Nach Angaben des japanischen Verteidigungsministeriums flog die Rakete 900 Kilometer und "etwa 40 Minuten", bevor sie in Japans exklusiver Wirtschaftszone im Meer landete.

Pjöngjang arbeitet nach eigenen Angaben an der Entwicklung von Langstreckenraketen, mit denen atomare Sprengköpfe bis in die USA getragen werden sollen.

Das isolierte Land hatte die internationale Gemeinschaft zuletzt mehrfach mit Raketentests provoziert. Es verstößt damit gegen UN-Resolutionen, die derartige Tests atomar bestückbarer ballistischer Raketen verbieten.

Der neuerliche Raketentest fällt mit dem Unabhängigkeitstag der USA am 4. Juli zusammen. US-Präsident Donald Trump forderte in einer ersten Reaktion auf den neuerlichen Test China als Nordkoreas engsten Verbündeten auf, den "Unsinn" mit entschiedenen Schritten "ein für alle Mal zu beenden". "Kann dieser Typ mit seinem Leben nichts Besseres anfangen", schrieb der Präsident mit Blick auf Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un auf Twitter.

Und spielt den Ball China zu: Vielleicht mögen diese ja endlich etwas dagegen unternehmen:

Nach ersten Erkenntnissen habe es sich um eine Mittelstreckenrakete gehandelt, nicht um eine Interkontinentalrakete, versuchte ein US-Militärsprecher abzuwiegeln. Es sei lediglich eine Rakete abgefeuert worden. Südkorea berief den nationalen Sicherheitsrat ein. Japan protestierte scharf gegen den Raketentest. Die Regierung erklärte, solche Provokationen seien inakzeptabel. In Seoul berief Präsident Moon Jae-in den Nationalen Sicherheitsrat ein.

Provokationen

Seit 2006 nahm Nordkorea nach eigenen Angaben fünf Atomwaffentests vor, davon zwei im vergangenen Jahr. Zugleich arbeitet die Führung in Pjöngjang an der Entwicklung von Langstreckenraketen, mit denen atomare Sprengköpfe bis in die USA getragen werden könnten.

US-Präsident Donald Trump hatte Ende Juni bei einem Besuch des südkoreanischen Präsidenten Moon gesagt, die Geduld mit Pjöngjang "ist am Ende". Die USA bereiteten zusammen mit Südkorea, Japan und anderen Verbündeten neue Sanktionen vor. Der chinesische Botschafter bei der UNO warnte am Montag vor "katastrophalen" Folgen einer weiteren Eskalation der Krise mit Nordkorea. Liu Jieyi sagte in New York, der Konflikt könne "außer Kontrolle geraten", wenn es nicht gelinge, die Spannungen abzubauen.