Die iranische Hauptstadt Teheran wurde von einem Doppelanschlag erschüttert. Zwei Gruppen von jeweils vier bis fünf bewaffneten Angreifern stürmten fast zeitgleich den Parlamentskomplex im Stadtzentrum und das Mausoleum von Staatsgründer Ayatollah Khomeini in der Ebene südlich von Teheran. Attentäter im Parlament nehmen mehrere Personen als Geiseln.

12.59: Uhr: Sicherheitskräfte erschießen die Angreifer im Parlament

Dramatische Minuten: Die Agentur Fars berichtet, die Sicherheitskräfte hätten die Anti-Terror-Aktion beendet: Alle Angreifer sollen tot sein. Insgesamt sollen zwölf Personen ums Leben gekommen sein, 39 wurden verletzt. "Die Sicherheitskräfte räumen das Gebäude und durchsuchen es nach Bomben", meldet das iranische Staatsfernsehen IRIB.

Zu der Tat bekannt hatte sich die Terrormiliz IS. In Teheran wurde spekuliert, Erzfeind Saudi-Arabien, der sunnitische Terrorgruppen finanziert, könnte hinter dem Angriff auf den schiitischen Iran stehen.

12.22 Uhr: Vier Personen als Geiseln, Räumung beginnt

Die Lage bleibt weiter unübersichtlich. Wie die Nachrichtenagentur Tasnim berichtete, werden vier Personen in den oberen Stockwerken des Parlamentsgebäudes  als Geiseln festgehalten. Diese Angaben wurden aber nicht durch Sicherheitskreise bestätigt. Zugleich gab es Berichte, das Parlamentsgebäude werde geräumt.

11.46 Uhr: Panik rund um Parlamentsgebäude

Die Geiselnahme dauert an. Rund um das Parlament haben sich  Scharfschützen postiert, die Zufahrten sind abgesperrt. Fernsehbilder zeigen Menschen in Panik, die hinter Bäumen knien und darauf warten, auf ein Signal der Sicherheitskräften weglaufen zu dürfen.

11.36 Uhr: IS reklamiert Anschläge für sich

Die radikal-islamische IS-Miliz hat die Anschläge in Teheran für sich reklamiert. Kämpfer des IS hätten das Grabmal von Revolutionsführer Ayatollah Ruhollah Khomeini und das Parlament angegriffen, meldete die Nachrichtenagentur der Terrormiliz. Unterdessen wird ein achtes Todesopfer gemeldet.

Die IS-Miliz hatte dem Iran wiederholt mit Angriffen gedroht. Im März veröffentlichte die sunnitische Extremistengruppe ein Video auf Persisch, in dem sie drohte, den Iran zu erobern und "der sunnitischen muslimischen Nation zurückzugeben". Wie andere sunnitische Extremisten betrachtet die IS-Miliz Schiiten als Ungläubige und verübt regelmäßig Anschläge gegen sie.

11.25 Uhr: Parlamentarier tun, als wäre nichts

Der Anschlag ereignete sich, während die Abgeordneten gerade eine Sitzung abhielten. Fernsehbilder und Twitterfotos zeigten, wie die Parlamentarier ungerührt ihre Debatte fortsetzten, während draußen Schüsse zu hören waren. Parlamentspräsident Ali Larijani bezeichnete die Angriffe als "nebensächliche Angelegenheit" und zeigte sich überzeugt, dass die Sicherheitskräfte damit fertig werden würden.

11.21 Uhr: Regierung spricht offiziell von Terror

Die iranische Regierung stuft die Angriffe auf das Parlament und das Khomeini-Mausoleum als Doppelanschlag ein. Terroristen hätten die Attentate verübt, erklärte das Geheimdienstministerium dem staatlichen Fernsehen zufolge.

11.15 Uhr: Drei Selbstmordattäter sprengten sich in die Luft

Wie das iranische Staatsfernsehen meldet, hat sich "zweiter Terrorist" beim Grabmal Khomeinis in die Luft gesprengt. Demzufolge haben zuvor bereits eine Frau am Mausoleum von Ayatollah Khomeini und einer der bewaffneten Angreifer im Parlament einen Sprengstoffgürtel gezündet.

Zuvor war im Khomeini-Mausoleum laut Staatsmedien ein Selbstmordanschlag verübt worden. Zunächst seien drei bewaffnete Männer in das Mausoleum eingedrungen und hätten begonnen, auf die dort Betenden zu schießen. Mehrere Menschen seien dabei verletzt worden, meldet die Agentur Fars. Zwei der Angreifer seien überwältigt und festgenommen worden, ein Dritter habe sich in die Luft gesprengt. Ein Gärtner wurde getötet.

Zeitgleich gab es den Angriff im Parlament. Ein Abgeordneter sagte dem Sender Irib, drei mit Gewehren und Pistolen bewaffnete Männer befänden sich im Parlament. Die Nachrichtenagenturen Isna und Fars meldeten, drei Menschen seien angeschossen worden, darunter mindestens ein Wachmann. Ob es sich um eine konzertierte Aktion handelt, ist unklar. Auch die Identität der Angreifer und ihre Motive seien noch nicht bekannt, berichtete die Nachrichtenagentur Tasnim.

Am Grabmal von Revolutionsführer Khomeini kam es zu einem Selbstmordanschlag

Das Mausoleum liegt im Süden der iranischen Hauptstadt, das Parlament befindet sich etwa 20 Kilometer davon entfernt im Zentrum Teherans.