Der Ausstieg der USA aus dem geplanten asiatisch-pazifischen Handelsabkommen TPP hat bei anderen beteiligten Staaten Unmut ausgelöst. Japan, Australien und Neuseeland kündigten am Dienstag Bemühungen an, um die vom neuen US-Präsidenten Donald Trump aufgekündigte Vereinbarung noch zu retten. Trump unterzeichnete am Montag einen entsprechenden Erlass. Schon die Ankündigung hatte bei den US-Handelspartnern in Asien starke Irritationen ausgelöst.

Das TPP-Abkommen ist von 12 Staaten einschließlich der USA unterzeichnet worden, aber noch nicht in Kraft getreten. Sein Abschluss war ein Herzstück der Agenda von US-Präsident Barack Obama, der damit die wirtschaftlichen Verbindungen der USA zu Asien stärken wollte. TPP war ein Vorbild auch für das noch nicht fertig ausgehandelte Abkommen TTIP der USA mit Europa. Das Aus von TPP könnte auch das Ende von TTIP einleiten, das von Europa bereits erwartet worden war.

Trump hatte im November gesagt, an die Stelle von TPP sollten bilaterale Handelsabkommen treten. Mit welchen Ländern, sagte er nicht.

Japan will trotzdem daran festhalten. Die Regierung in Tokio hofft, Trump zum Umdenken bewegen zu können. Finanzminister Taro Aso kündigte an, in Washington um Verständnis für die "strategische und wirtschaftliche Bedeutung" von TPP zu werben. Außenminister Fumio Kishida wurde mit den Worten zitiert, auch die USA hätten nach dem Krieg sehr vom freien Handel profitiert.

Australiens Ministerpräsident Malcolm Turnbull äußerte ebenfalls die Hoffnung, dass sich die Trump-Regierung umstimmen lässt. "Vielleicht ändert sich die US-Politik mit der Zeit wieder, wie das bei anderen Handelsabkommen der Fall war", sagte der konservative Regierungschef. Es gebe aber auch die Möglichkeit, ohne die USA weiterzumachen. Turnbull verwies darauf, dass auch China bei TPP mitwirken könne.

Australiens Handelsminister Steve Ciobo sagte zu Trumps Entscheidung: "Das ist eine große Schande, aber es kommt nicht unerwartet."

In Trumps Entscheidung sehen chinesische Wirtschaftsexperten eine gute Nachricht für Peking. Der Rückzieher der USA sei eine "Chance" für China, nun ein eigenes Freihandelsabkommen in der Region voranzutreiben, sagen chinesische Wirtschaftsexperten.