Die Nicaraguaner haben Präsident Daniel Ortega im Amt bestätigt. Der linke Staatschef erhielt bei der Wahl am Sonntag 71,3 Prozent der Stimmen, wie das Wahlamt nach der Auszählung von einem Fünftel der Stimmen mitteilte. Ortega hatte die Opposition vor de Wahl mit juristischen Mitteln ausgeschaltet. Regierungsgegner hatten zum Boykott der Wahl aufgerufen.

Neben dem Sandinisten Ortega wird künftig seine Ehefrau Rosario Murillo als Vizepräsidentin die Regierungsgeschäfte führen. Sie galt bereits zuvor als die starke Frau in Nicaragua. Auch sieben Kinder des Paares besetzen wichtige Positionen in Politik, Wirtschaft und Medien des mittelamerikanischen Landes.

Nicht anerkennen

Noch vor der Bekanntgabe des Wahlergebnisses in Nicaragua hatte die Opposition Neuwahlen gefordert. Wegen der niedrigen Wahlbeteiligung und des Ausschlusses regierungskritischer Parteien werde sie das Resultat nicht anerkennen, kündigte Violeta Granera vom Oppositionsbündnis FAD am Sonntag an.

Die Gruppe schätzte, dass die Wahlbeteiligung bei unter 30 Prozent lag. "Das ist die höchste Enthaltung in den vergangenen 30 Jahren", sagte Granera.

"Das war keine freie und transparente Wahl", sagte der ehemalige Präsidentschaftskandidat Luis Callejas, dessen Partei CND von der Wahl ausgeschlossen worden war. "Wir fordern die Wiederholung mit Transparenz, fairem Wettbewerb und unter unparteiischer internationaler Beobachtung."