Die Europäische Organisation zur Sicherung der Luftfahrt (Eurocontrol) mahnt Fluggesellschaften wegen möglicher Luftangriffe in Syrien zu besonderer Vorsicht im östlichen Mittelmeer. Innerhalb der nächsten 72 Stunden könnten Luft-Boden-Raketen und Marschflugkörper eingesetzt werden, und es könne zur Störung von Navigationsgeräten kommen, teilte Eurocontrol am Dienstag im Internet mit.

Größeres Gebiet

Zuvor hatten bereits die Flugaufsichtsbehörden verschiedener Länder vor Flügen in den syrischen Luftraum gewarnt. Doch die Mitteilung von Eurocontrol umfasst mit einem Bezug zu der Gegend um Zypern ein größeres Gebiet. Eurocontrol bezog sich auf eine Mitteilung der Europäischen Agentur für Flugsicherheit (EASA).

Die USA erwägen zusammen mit anderen Ländern einen Militärschlag als Reaktion auf einen mutmaßlichen Chemiewaffen-Angriff in Syrien. Der Westen macht die syrische Regierung und deren Verbündeten Russland dafür verantwortlich. Die Regierung in Moskau hat dagegen erklärt, es habe keinen Chemiewaffeneinsatz in dem Rebellengebiet gegeben. Sie warnte die USA vor einer Reaktion.

Keine gemeinsame Linie in der UN

Die Spaltung des UNO-Sicherheitsrats im Umgang mit Syrien ist erneut offen zutage getreten: Russland legte erwartungsgemäß sein Veto gegen einen von den USA vorgelegten Resolutionsentwurf zu dem jüngsten mutmaßlichen Giftgasangriff durch das syrische Regime ein. In dem Entwurf wurde ein neuer "unabhängiger Mechanismus" zur Untersuchung der Giftgasvorwürfe vorgeschlagen.

Zwei von Russland zur Abstimmung vorgelegte Resolutionsentwürfe wurden ebenfalls abgelehnt. Der russische UNO-Botschafter Nebensja warf den USA vor, den vorgelegten Resolutionsentwurf als "Vorwand" für einen möglichen Militäreinsatz in Syrien verwenden zu wollen. Die US-Botschafterin bei der UNO, Haley, warf dem mit dem syrischen regime verbündeten Russland ihrerseits vor, die Glaubwürdigkeit des Sicherheitsrats aufs Spiel zu setzen.