Das Budget für die Studienbeihilfe wird ab dem Wintersemester 2017 um 25 Millionen Euro auf insgesamt 225 Mio. Euro aufgestockt. Das gab Wissenschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) heute bei einer Pressekonferenz in Wien bekannt. Damit soll die soziale Durchmischung und Durchlässigkeit im Hochschulbereich verbessert werden, wofür auch eine „Nationale Strategie“ ausgearbeitet wurde.
Derzeit werde in Abstimmung mit der Hochschülerschaft (ÖH) und dem Koalitionspartner an einem Gesetzestext gearbeitet, Details sollen bis zum nächsten Wissenschaftsausschuss Ende Mai vorliegen. Diese Verhandlungen wolle er nicht vorgreifen, die zusätzlichen Mittel würden aber sicher nicht nach dem Gießkannenprinzip ausgeschüttet, sondern man wolle auf Problemgruppen stärker eingehen, sagte Mitterlehner.
Laut Presseunterlagen sollen die zusätzlichen Mittel für eine Anhebung der Studienbeihilfe und eine Erhöhung der Einkommensgrenze genutzt werden. Davon sollen vor allem jene 18.000 Studenten profitieren, deren Eltern getrennt leben, sowie rund 10.000 Studenten, die im zweiten Bildungsweg nach dem 27. Lebensjahr ein Studium aufnehmen.
Mit der „Nationalen Strategie zur sozialen Dimension in der Hochschulbildung“ will das Ministerium auch Befürchtungen entgegentreten, dass mit der geplanten Studienplatzfinanzierung und der damit verbundenen Ausweitung von Zugangsbeschränkungen die derzeit gar nicht so schlechte soziale Durchmischung gefährdet wird.
Österreich zähle zu den vier besten Ländern in Europa, in denen die Zusammensetzung der Studenten relativ repräsentativ jener der Wohnbevölkerung entspricht. Mitterlehner verwies aber auf Ergebnisse der Studierendensozialerhebung, wonach etwa die finanzielle Situation von Studenten aus niedrigeren sozialen Schichten gegenüber jenen aus höheren sozialen Schichten deutlich schwieriger sei und diese daher auch deutlich häufiger erwerbstätig seien.