Blaulichtorganisationen schlagen Alarm. Immer öfter werden sie von Schaulustigen bei ihrer Arbeit behindert. Vor allem an Unfallstellen werden die Gaffer immer hartnäckiger. Die Feuerwehr steuert nun mit einem Sichtschutz dagegen.
"Bitte nicht stören - wir helfen", steht auf der aufklappbaren Sichtschutzwand, die ab sofort ständiger Begleiter der Freiwilligen Feuerwehr Wiener Neustadt ist. Seit Beginn des Jahres 2017 ist der Sichtschutz in Verwendung, erklärt Richard Berger von der Feuerwehr Wiener Neustadt: "Wir haben sehr positive Erfahrungen gemacht." Und weiter: Durch den Sichtschutz wird die Ablenkung der Autofahrer auf ein Minimum reduziert."
Abgesehen von der Pietätlosigkeit kritisierten die Einsatzkräfte zuletzt auch die Hartnäckigkeit der Schaulustigen. Statt mit ihrer eigentlichen Arbeit - Leben zu retten oder Verletzte zu versorgen - sind sie mit den Gaffern beschäftigt. Mobile Sichtschutzwände sollen deshalb auch für andere Feuerwehren angeschafft werden.
Gaffer mit Wasser abgespritzt
Auch Deutschland hat mit diesem Problem zu kämpfen. Mitte November sind bei einem Unfall in Bayern drei Menschen ums Leben gekommen. Die Einsatzkräfte wurden von Schaulustigen dermaßen gestört, dass sie schließlich mit einem Wasserschlauch auf die Windschutzscheiben von Lastwagen zielten, um das Fotografieren und Filmen zu behindern. Mehrere Fahrer mussten nach diesem Vorfall auch Strafen zahlen.