Vor allem in Wien, Niederösterreich und im Burgenland, aber auch in der Steiermark wurden am Donnerstag Windgeschwindigkeiten von über 100 km/h gemessen. Dächer wurden abgedeckt, Bäume stürzten um und es gab zahlreiche Feuerwehreinsätze. Auch in Kärnten mussten die Einsatzkräfte ausrücken.

Sturm und Regen im Osten und Süden

Die österreichweit stärkste Böe gab es mit 126 km/h am oberösterreichischen Feuerkogel (1.618 m), gefolgt von 119 km/h am niederösterreichischen Buchberg (467 m), auf der Rax (1.547 m) und am steirischen Schöckl (1.445 m). In den tiefen Regionen gab es die stärksten Böen mit 101 km/h im burgenländischen Podersdorf, sowie in Wiener Neustadt und im steirischen Sankt Radegund mit 97 km/h. Im Süden regnete es zudem stark, am Loiblpass fielen binnen weniger Stunden knapp 78 Liter pro Quadratmeter.

Mit dem Sturm gingen die Temperaturen binnen kurzer Zeit um mehr als 10 Grad zurück. So wurden am Nachmittag kurz vor dem Einsetzen des Sturms in Hohenau an der March noch 29,1 Grad gemessen, der österreichische Tageshöchtwert. „Mit dem Sturm kühlte es wenig später fast schlagartig auf knapp unter 16 Grad ab“, so UBIMET-Meteorologe Manfred Spatzierer. „Das ist immerhin ein Temperaturrückgang von mehr als 13 Grad.“ Deutlich kälter war es zur gleichen Zeit bereits in Westösterreich. In Vorarlberg lagen die Temperaturen landesweit nur noch bei 6 bis 11 Grad und Schneeflocken mischten sich vorübergehend bis gegen 1.600 m unter den Regen.

Früher Herbststurm

Ungewöhnlich ist ein Sturm mit bis zu 100 km/h im Osten im meteorologischen Herbst zwar nicht, so früh nach dem Sommer dennoch ausgesprochen selten. So wurden auf der Hohen Warte in Wien zuletzt am 26. September 2010 mit 90 km/h ähnliche Böen gemessen.

Die kommenden Tage bringen zwar deutlich ruhigeres, aber sehr unbeständiges Wetter. Die Temperaturen bleiben mit maximal 8 bis 20 Grad ausgesprochen herbstlich und dazu kann es nahezu in Österreich immer wieder regnen. Auch zu Wochenbeginn ändert sich daran wenig, die Schneefallgrenze sinkt in den Nord- und Zentralalpen sogar bis gegen 1.400 m. Ein stabiles Herbsthoch ist bis auf Weiteres nicht in Sicht.