Nachdem Jugendliche in der Wiener U3 am Montagnachmittag eine Schreckschusspistole abgefeuert und herumgeschrien haben sollen, hat die Polizei die Videoüberwachung ausgewertet. Auf dem Band "ist keine Panik ersichtlich", sagte Polizeisprecher Paul Eidenberger am Mittwoch der APA. Der Bursche mit der Waffe im U-Bahn-Waggon habe die anderen Fahrgäste "nicht interessiert".

Unterschiedliche Zeugenaussagen

Zuvor hatten sich Zeugen bezüglich des Vorfalls widersprochen. Während eine Frau eine Massenpanik im Waggon ebenfalls verneinte, berichtete ein anderer Zeuge von einem "Allahu akbar"-Ruf und Angstreaktionen anderer Passagiere. Die Polizei erhielt von den Wiener Linien das Überwachungsband. Darauf ist zu sehen, dass die vier Burschen in der Station Westbahnhof in die U3 einsteigen und Richtung Simmering fahren. "In der U-Bahn gingen sie hin und her, einer hat dann eine silberfarbene Pistole gezogen und in die Luft gehalten", schilderte Eidenberger. Am Video sei ersichtlich, dass die anderen Fahrgäste unbeeindruckt blieben. Sie hätten zwar zu den Jugendlichen geblickt, es gab aber "keinerlei Anzeichen irgendeiner Panik", sagte Eidenberger. Nach einer Station stiegen die Jugendlichen in der Zieglergasse aus.

Auch ein Schuss dürfte gefallen sein bzw. habe es zumindest einen lauten Knall gegeben, hatte die Zeugin angegeben. Daraufhin hätten die Jugendliche gesagt, das sei nur Spaß. Beschädigt wurde jedenfalls nichts. Ob es sich bei der Waffe um eine Schreckschuss-oder Spielzeugpistole gehandelt habe, "lässt sich nicht verifizieren. Mit ziemlicher Sicherheit war es aber keine echte", betonte der Polizeisprecher.

Gefährdet oder genötigt sei jedenfalls niemand geworden. "Es schaut so aus, als ob es ein Scherz gewesen ist - wenn auch ein schlechter", konstatierte Eidenberger. Der Zeuge hatte Anzeige wegen gefährlicher Drohung erstattet. Die Polizei ermittelt nun weiter, "es wird versucht, die Jugendlichen auszuforschen".