Nachdem eine Maschine der Austrian Airlines (AUA) am 9. Juni durch Hagel beschädigt worden war, hat die Austro Control als zuständige Aufsichtsbehörde vergangene Woche eine Untersuchung im Unternehmen durchgeführt. Die Ausbildung der Piloten war Bestandteil und dabei sei "kein einziger Verstoß gegen regulatorische Vorgaben festgestellt worden", erklärte eine AUA-Sprecherin am Freitag auf APA-Anfrage.

Gewitterzelle über der Steiermark

Ein Airbus A320 der Fluglinie war im Juni auf dem Weg von Palma de Mallorca nach Wien in der Steiermark in eine Gewitterzelle und damit in heftige Turbulenzen geraten. Die Maschine landete dennoch sicher auf dem Flughafen in Schwechat, wurde aber beschädigt und konnte erst nach einer Reparatur den Linienflugbetrieb wieder aufnehmen.

Staatsanwaltschaft ermittelt

Daraufhin ermittelte die Staatsanwaltschaft Korneuburg auch gegen die Fluglinie wegen fahrlässiger Gemeingefährdung. Geprüft wird, ob das Unternehmen es verabsäumt hatte, seinen Piloten die relevanten Schulungen zur Funktionsweise des Wetterradars zukommen zu lassen. Der Verdacht fußt dabei auf Informationen, die ein Sachverständiger von einem Piloten erhalten habe, hieß es von der Behörde.

Die AUA habe dazu „gegenüber der Staatsanwaltschaft dazu Stellung bezogen“, teilte das Unternehmen auf Anfrage der Kleinen Zeitung mit. „Wir weisen die zu diesen Themen im Raum stehenden und von einer anonymen Person eingebrachten Anschuldigung auf das Schärfste zurück. Daher bereiten wir rechtliche Schritte gegen diese Person bzw. gegen Unbekannt vor“, heißt es in der Stellungnahme. Zusätzlich hält die AUA fest, dass „deutlich mehr Trainings als gesetzlich vorgeschrieben“ in der Ausbildung und Schulung ihrer Pilotinnen und Piloten durchgeführt werden.

„Keinerlei Verstöße“ festgestellt

Die regulatorischen Vorgaben zur Pilotenausbildung seien auch Gegenstand einer Untersuchung der Austro Control in den vergangenen Tagen gewesen. Dabei seien keinerlei Verstöße festgestellt worden. Die AUA betonte weiters, dass vom Unternehmen - unabhängig von den Anschuldigungen - deutlich mehr Trainings als gesetzlich vorgeschrieben in der Ausbildung und Schulung der Pilotinnen und Piloten durchgeführt werden.

„Da sind ein paar Schutzengel mit uns mitgeflogen“

Die Steirerin Marie Pribyl saß damals mit ihrer Familie im AUA-Flieger, der von massivem Hagel getroffen wurde. Hier erzählt sie, wie sie den Flug erlebt hat.