Frau Direktor ortet Fehler im System. Da investiert das Bildungsministerium viel Geld, um jungen Flüchtlingen eine Ausbildung zukommen zu lassen. 23 junge Asylwerber unterrichtet ihr Team an der Schule, damit sie fit für höhere Schulen werden. Die Mädchen und Burschen seien motiviert und höchst integrationswillig, waren beim Osterfeuer, beim interreligiösen Rundgang in Kirchen und der Synagoge dabei und lernen Deutsch fast schneller, als die Polizei erlaubt.

Doch dann schickt das Innenministerium den negativen Asylbescheid und die Abschiebung steht ins Haus. Frau Direktor weiß, dass es für Asyl ein Schutzbedürfnis braucht, nicht Lernerfolg. Frustrierend sei das trotzdem und für jeden der jungen Menschen eine Tragödie.

Auch Asylgesetze haben aus gutem Grund keine Gummiparagrafen: damit Fakten, nicht Emotionen den Ausschlag geben. Frau Direktor hat dennoch einen Wunsch, selbst wenn diese Tragödien nicht zu stoppen sind: „Es wäre schön, einmal zu lesen, dass es viele liebe, gescheite, bemühte junge Flüchtlinge gibt.“ Nicht nur gewaltbereite, die es immer in Schlagzeilen schaffen. Den Wunsch können wir erfüllen: Ja, es gibt sie! Wir haben sie in Ihrer Schule getroffen.