Die Ausweisung von rund 100 Diplomaten und Geheimdienstmitarbeitern aus 20 Ländern stellt eine neue Stufe der Eskalation im Kalten Krieg zwischen Russland und dem Westen dar. Der Reflex erscheint nachvollziehbar, ist es doch in der Tat inakzeptabel, einen Ex-Agenten im Ausland auf offener Straße mit Gift zu attackieren. Doch ist es noch immer nicht zweifelsfrei, dass der Auftrag zum Töten aus Moskau kam. Deshalb ist die Strategie Österreichs, den Gesprächskanal offenhalten zu wollen und keine Diplomaten auszuweisen, ein guter Ansatz. Die übereilte – von den USA ausgehende –Aktion hat den Beigeschmack, da werde von Problemen abgelenkt.