Die Wähler haben Alexander Van der Bellens Wahlsieg vom Mai mit hoher Anteilnahme und großer Klarheit beglaubigt. Diese Deutlichkeit hat nach all dem, was geschehen ist, etwas Befreiendes. Vielleicht regte sich auch ein subtiler Gerechtigkeitsimpuls: Die Aufhebung der Wahl sollte dem Land das Schlampige austreiben, aber Hinweise für Betrügerisches, das eine Revision des Ergebnisses nahegelegt hätte, die hat es nicht gegeben. Und dennoch kam die Klarheit der Urteilsbestätigung in zweiter Instanz überraschend. Meinungsforscher und Wettanbieter hatten das Momentum bei Norbert Hofer gesehen. Dessen Sieg hätte das Antlitz der Republik verändert. Der kleine Staat, der in die Mitte Europas rücken durfte, als Schrittmacher für die rechtsnationale Bewegung Europas: Das Brandmal wäre eine schwere Prüfung für das Land gewesen. Sie blieb ihm erspart.
