Liebe Frau Dr. Köpp,

ich hoffe, Sie können mir helfen, ich bin sehr verzweifelt! Dabei könnte es meiner Frau und mir wieder richtig gut gehen. Ich hatte vor drei Jahren eine schwere Erkrankung, eine bakterielle Gehirnhautentzündung mit Lähmungserscheinungen, auch meine Blase und mein Darm waren betroffen. Ich musste mehrere Monate lang einen Blasendauerkatheter tragen. Zum Glück sind diese Symptome jetzt weg! Geblieben ist leider eine Erektionsschwäche. Nach einiger Zeit bin ich doch zum Urologen, der mir eine Vakuumpumpe verschrieben hat, weil sie keine Nebenwirkungen habe. Das funktioniert zwar, aber es wird für uns immer schwieriger. Wir sind noch jung (32 und 35 Jahre) und haben fast gar keinen Sex mehr. Mir ist das Hantieren mit der Vakuumpumpe beim Sex zutiefst unangenehm. Ich will aber meine Frau nicht enttäuschen! Sie glaubt, es liegt an ihr, dass ich sie nicht mehr attraktiv finde.

Was kann ich tun?

Doris Köpp, Sexualmedizinerin
Doris Köpp, Sexualmedizinerin © kk
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DORIS KÖPP ANTWORTET: Erektionsstörungen sind bei neurologischen Erkrankung sehr häufig, insbesondere wenn eine Blasen- und Mastdarmentleerungsstörung bestanden hat. Im Akutstadium einer so schweren Erkrankung steht Sex meist nicht im Vordergrund. Danach gewinnt die Sexualität aber wieder an Stellenwert, dementsprechend haben Sie Hilfe gesucht. Die Vakuumpumpe ist eine Möglichkeit, eine Erektion zu erreichen - aber nur eine von vielen Möglichkeiten! Viele finden, so wie Sie, dass durch die Pumpe jede Erotik verhindert wird.

Leider ziehen Sie sich von Ihrer Frau zurück, ohne mit ihr darüber zu reden. Sagen Sie ihr, wie es Ihnen geht und warum Sie sich zurückgezogen haben. Danach sollten Sie noch einmal zu einem sexualmedizinisch geschulten Arzt gehen. Es gibt mittlerweile sehr gute Potenz-Medikamente, sodass Sie wieder völlig unbeschwert mit Ihrer Frau intim sein können.